Brüssel. Die EU-Kommission hat gegen ein Kartell von sieben Herstellern von Wälzlagern für PKW und LKW Geldbußen in Höhe von insgesamt 953 Millionen Euro verhängt. Die deutsche Schaeffler-Gruppe muss mit gut 370 Millionen Euro die höchste Strafe zahlen. Das legt der Vergleich fest, auf den sich die Zulieferbetriebe mit der EU-Kommission geeinigt haben. Zwischen 2004 und 2011 hatte die Unternehmen ihre Preispolitik gegenüber den Kunden im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) abgestimmt.
Neben Schaeffler gehörten dem Kartell noch das schwedische Unternehmen SKF sowie die japanischen Unternehmen JTEKT, NSK, NFC und NTN einschließlich der Tochtergesellschaft NTN-SNR an. JTEKT muss keine Strafe zahlen, weil das Unternehmen als Kronzeuge die EU-Kommission über das Kartell informiert hatte. Schaeffler sowie die anderen Unternehmen - bis auf NTN - kooperierten anschließend bei der Aufdeckung. Schaeffler konnte somit und durch das Akzeptieren der Strafe die eigentliche Höhe der Geldbuße um 30 Prozent senken. Wälzlager vermindern die Reibung zwischen beweglichen Teilen und befinden sich in unterschiedlichen Teilen der Fahrzeuge, unter anderem in Radlagern, im Getriebe, der Kupplung, Lichtmaschine und Klimaanlage. Die Größe des EU-Marktes für Kfz-Wälzlager schätzt die EU-Kommission auf mindestens zwei Milliarden Euro pro Jahr. (kw)