Brüssel. Die Zahl der Verkehrstoten in Europa ist im Vorjahr leicht gesunken. Insgesamt kamen nach Angaben der EU-Kommission etwa 25.100 Menschen bei Unfällen ums Leben, 200 weniger als im Jahr davor. „Das hört sich vielleicht wenig an“, sagte Verkehrskommissarin Violeta Bulc am Donnerstag, 4. April, in Brüssel. Aber man unternehme enorme Anstrengungen für das Ziel, dass 2050 niemand mehr auf den Straßen zu Tode komme. Die Verkehrstoten-Zahl von 2018 war laut Bulc immerhin 21 Prozent niedriger als die von 2010.
Deutschland lag in der EU-Statistik mit 39 Verkehrstoten pro eine Million Einwohner im Mittelfeld. Die günstigsten Werte hatten Großbritannien mit 28, Dänemark mit 30 und Irland mit 31. Am Ende der Tabelle fanden sich Kroatien mit 77, Lettland mit 78 und Bulgarien mit 88 Verkehrstoten auf eine Million Einwohner.
Die EU-Institutionen hatten sich erst kürzlich darauf geeinigt, ab 2022 in allen Neuwagen elektronische Sicherheits- und Kontrollsysteme für mehr Verkehrssicherheit zu verlangen. Dazu zählen zum Beispiel Wegfahrsperren bei Alkohol am Steuer, aber auch Systeme, die auf Strecken mit Tempolimit automatisch die Geschwindigkeit drosseln. Wer sie nicht nutzen will, muss sie manuell ausschalten.
Bulc sagte, Geschwindigkeit sei einer der vier gefährlichsten Faktoren – neben Drogen und Alkohol, dem Nutzen von Geräten wie Handys am Lenkrad und nicht angelegten Gurten. Neue Tempolimits auf französischen Straßen hätten schon in den ersten sechs Monaten Erfolge gezeitigt. Allerdings sei es nationale Kompetenz der Mitgliedsstaaten, die Geschwindigkeit auf ihren Straßen zu regeln, sagte sie auf eine Frage zur Debatte über Tempolimits in Deutschland. (dpa)