Pakete sollen in Wien künftig auch mit der Straßenbahn zugestellt werden. In einer Testphase werden Passagiere voraussichtlich ab 2024 freiwillig als Transporteure kleinere Sendungen mitnehmen und bei Paketstationen abgeben können. Das teilte das an der Planung beteiligte Forschungsinstitut Fraunhofer Austria am Donnerstag, 18. August, mit. Mit dem Projekt wollen die städtischen Wiener Linien und die Österreichischen Post Verkehrsemissionen verringern.
In einer Online-Umfrage unter rund 6000 Menschen hätten sich rund zwei Drittel grundsätzlich bereit gezeigt, Pakete in öffentlichen Verkehrsmitteln mitzunehmen, sagte Matthias Hayek von Fraunhofer Austria, das ein Teil der deutschen Fraunhofer-Gesellschaft ist.
Über Wien hinausdenken
Man starte nun im Rahmen des Projekts „Öffi-Packerl“ unter der Leitung von Fraunhofer Austria die Ausarbeitung des konkreten Konzepts sowie die Entwicklung der notwendigen App und der Paketstationen, die dank Solarenergie auch ohne Stromanschluss funktionieren sollen, teilte das Fraunhofer Institut Austria mit. Zugleich soll das Projekt auch auf andere, ländlichere Regionen in Österreich ausgedehnt werden.
Mit GRT Spedition und Logistik und der Malerei Großbötzl sind auch zwei oberösterreichische Unternehmen mit im Boot. „Wir wollen über Wien hinausdenken und herausfinden, ob das Konzept auch für den ländlichen Raum geeignet ist. Die Zusammenarbeit mit der Malerei Großbötzl gibt uns die Gelegenheit, unsere Tests des nachhaltigen Verkaufsprozesses auch für die Umgebung von Ried im Innkreis durchzuführen“, erklärt Projektleiter Matthias Hayek.
In welcher Form die Fahrgäste für ihre Dienste entschädigt werden, und wie viele Pakete auf diese Weise transportiert werden könnten, müsse noch definiert werden, sagte Hayek der „Deutschen Presse-Agentur“. Laut der Wirtschaftskammer wurden voriges Jahr in Wien täglich 350.000 Pakete zugestellt. (tb/dpa)