Der Logistikkonzern Deutsche Post wird sein nationales Geschäft in Russland nicht fortführen. „Wir haben diese Entscheidung vergangene Woche getroffen“, sagte Konzernchef Frank Appel in einer Telefonkonferenz zur Vorlage der Quartalszahlen am Freitag, 5. August, in Bonn. Finanzchefin Melanie Kreis erläuterte, dass die Entscheidung zu Wertberichtigungen im laufenden dritten Quartal führen werde. Die Größenordnung entspreche der Wertberichtigung aus dem Auftaktquartal. Damals hatten die gesunkenen Geschäftserwartungen in Russland zu Wertminderungen in Höhe von 30 Millionen Euro geführt.
Die nun getroffene Entscheidung bezieht sich zunächst auf das nationale Geschäft in Russland, also Sendungen und Transporte innerhalb des Landes. Es werde nun ein Sozialplan für die von der Entscheidung betroffenen Angestellten entwickelt, hieß es am Freitag. Im Im- und Exportgeschäft bestünden noch vertragliche Verpflichtungen, sagte Appel weiter. Vor dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs und den darauffolgenden Sanktionen gegen Russland erzielte die Deutsche Post ein Prozent ihres Gesamtumsatzes in Russland. (tb/dpa)