4-Achs- gegen 5-Achs-Kombination: Weniger ist in diesem Fall doch mehr

Die wohl ab 1. Oktober geltenden Mautsätze könnten einen Umbruch bei den Sattelkombinationen hervorrufen. Mit Einführung der zusätzlichen Mautklasse "4 Achsen" kommt die klassische 5-Achs-Kombination in arge Bedrängnis. Wer die gesetzlichen Limits der 4-Achs-Kombination voll ausnutzt, kann 38 Tonnen Gesamtgewicht realisieren. Eine Achse weniger bedeutet fast eine Tonne weniger Gewicht. Verbleibt ein Nachteil von einer Tonne gegenüber dem 5-Achser. Den kompensieren die Trailer-Hersteller durch Light-Versionen ihrer Zweiachs-Sattel. So bekommt der Unternehmer fürs gleiche Geld einen 4-Achser, der ebenso viel Nutzlast schleppt wie ein 5-Achser. Man fragt sich nur: Wo bleibt der Vorteil? Diese Frage ist eindrucksvoll durch einen Vergleichstest beantwortet worden, den die VerkehrsRundschau aktuell mit einem Renault T 430 vorgenommen hat (ab Seite 40). Der Franzose musste auf identischer Strecke einmal mit einem Dreiachs-Sattel und 40 Tonnen sowie einmal mit einem Zweiachs-Sattel mit 38 Tonnen auf Tour gehen. Während sich der 5-Achser 30,27 l/100 km genehmigte, reichten dem 4-Achser 27,97 l/100 km. Dass die zwei Tonnen leichtere Kombination eine um 0,8 km/h höhere Transportgeschwindigkeit erreichte, ist ein weiterer Bonus. In der Kostenrechnung kommt der 38-Tonner auf jährliche Kosten von 103.440 Euro inklusive Maut. Der 40-Tonner kostet im gleichen Zeitraum 109.670 Euro - bei identischer Nutzlast also über 6000 Euro mehr. Einer der großen Trailerhersteller rät bei der Anschaffung des Zweiachs-Sattels dazu, Fahrzeuge zu nehmen, die man nach der Nutzungsdauer mit einer dritten Achse nachrüsten kann. Angesichts der Zahlen dürfte das unnötig sein. Wer soll denn künftig noch Dreiachs-Sattel fahren?

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