Hanau. Im Streit um den Fluglärm des Frankfurter Flughafens hat der Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) der Deutschen Flugsicherung (DFS) eine "Blockadehaltung" vorgeworfen. Die DFS lehne alternative Anflugverfahren ab. Dabei sei der Nachweis erbracht, dass diese der Stadt östlich von Frankfurt weniger Fluglärm brächten. Dies habe eine Studie von Kommunen und dem Main-Kinzig-Kreis in Auftrag gegebene Studie bewiesen.
Laut Gutachter Michael Morr könnten Flugzeuge Richtung Frankfurt höher über Hanau hinwegfliegen oder durch neue Flugverfahren weitgehend um die Stadt herumfliegen. Aktuell litten auch die Hanauer nach Messergebnissen unter hohen Lärmbelastungen. Kaminsky bekräftigte seine Forderung nach einem Nachtflugverbot.
Laut dem Gutachten könnte das sogenannte Point-Merge-Verfahren dem Rhein-Main-Gebiet helfen. Dabei reihen sich die Flugzeuge bereits in großer Höhe ein und setzen dann zum Sinkflug ein. Dieses Verfahren sei bereits erfolgreich in Oslo und Dublin eingeführt und für Paris vorgesehen. "Daran könnte sich die Deutsche Flugsicherung ein Beispiel nehmen und auch unserem Ballungsraum Rhein-Main weniger Fluglärm bescheren", so Kaminsky. (dpa)