Frankfurt/Koblenz. Die Gewerkschaft Verdi hat erneut zu Streiks beim Online-Händler Amazon aufgerufen. Anlässlich des Weltgesundheitstages will Verdi während des Streiktags die Gesundheit am Arbeitsplatz in den Mittelpunkt stellen. „Arbeit darf nicht krank machen, und da liegt bei Amazon einiges im argen, denn die Krankheitsquoten sind außerordentlich hoch“, sagte Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. „Wir wollen genauer wissen, wo der Schuh drückt und Forderungen entwickeln.“
Zum Streik aufgerufen hat Verdi zunächst im hessischen Bad Hersfeld sowie in Koblenz. Der Ausstand soll bis zum Donnerstagabend dauern.
Verdi verlangt von Amazon seit drei Jahren die Anerkennung der Tarifverträge im Einzel- und Versandhandel, was der Handelsriese bisher kategorisch ablehnt. Das Unternehmen sieht sich als Logistikkonzern und erklärt, dass seine Löhne am oberen Ende der in dieser Branche üblichen Bandbreite lägen.
Zuletzt hatte die Gewerkschaft kurz vor Ostern bei Amazon zu Streiks aufgerufen. Nach Unternehmensangaben haben die Arbeitsniederlegungen so gut wie keine Auswirkungen auf die Kunden. Bundesweit hat Amazon neun Versandzentren und beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 10.000 Menschen. (dpa)