Bonn/Siegburg. Die Tarifverhandlungen bei der Deutschen Post um kürzere Arbeitszeiten sind am Montag in Siegburg bei Bonn fortgesetzt worden. Kommt es bei den für zwei Tage angesetzten Verhandlungen zu keiner Annäherung, droht eine Verschärfung des Tarifkonflikts bis hin zu flächendeckenden und unbefristeten Streiks. Die Gewerkschaft Verdi hatte bereits im Vorfeld der Gespräche zu Warnstreiks aufgerufen.
Beobachter rechneten am Montag noch nicht mit einem Ergebnis der Verhandlungen. Bei den vorausgegangenen Verhandlungen um eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit für 140.000 Beschäftigte von 38,5 auf 36 Stunden mit vollem Lohnausgleich - wie von Verdi gefordert - waren sich die Tarifpartner in keinem Punkt nähergekommen.
Hintergrund des Tarifstreits ist der Aufbau eines flächendeckenden Netzes in der Paketzustellung. Dazu wurden 49 Gesellschaften gegründet, die unter dem Dach der Posttochter DHL Delivery gebündelt sind. Dort werden die Beschäftigten schlechter bezahlt als in der Muttergesellschaft. Die Post spricht von der Schaffung vieler neuer Arbeitsplätze, die Gewerkschaft dagegen von einer Flucht aus dem Haustarifvertrag. Als Ausgleich verlangt Verdi kürzere Arbeitszeiten. (dpa)