Koblenz. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat beim Online-Versandhändler Amazon mitten im Ostergeschäft zu Streiks aufgerufen. Am Standort Koblenz habe die Aktion mit der Nachtschicht am Montagabend um 22 Uhr begonnen. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend. 200 Mitarbeiter beteiligten sich demzufolge an dem Ausstand, der erst nach der Spätschicht am Mittwoch enden soll, so die Gewerkschaft weiter.
Amazon müsse endlich den Tarifvertrag für den Einzel- und Versandhandel Rheinland-Pfalz anerkennen, sagte ein Verdi-Sprecher. Ohne erkennbare Bereitschaft zu Verhandlungen müsse das Unternehmen immer wieder mit Streiks rechnen. Die Beeinträchtigung des Feiertagsgeschäfts war bereits zur Weihnachtszeit als Druckmittel eingesetzt worden – das Onlineunternehmen ließ sich davon allerdings wenig beeindrucken und hielt weiter an seiner Linie fest. Verdi droht mit weiteren Arbeitsniederlegungen an anderen Standorten.
Ob und in welchen der anderen acht Amazon-Versandzentren in Deutschland zur Ostervorzeit gestreikt werde, ließ die Gewerkschaft offen. Seit Frühjahr 2013 ruft Verdi immer wieder zu Arbeitsniederlegungen auf. Die Gewerkschaft fordert einen Tarifvertrag nach den Bedingungen des Einzel- und Versandhandels. Das würde für die Mitarbeiter höhere Löhne bedeuten. Das US-Unternehmen sieht sich als Logistiker und verweist auf eine Bezahlung am oberen Ende des in dieser Branche Üblichen. (ag/dpa)