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SPD-Verkehrsexperte warnt vor höheren Zinsen für Bahn

24.02.2014 14:36 Uhr
SPD-Verkehrsexperte warnt vor höheren Zinsen für Bahn
Die Bahn muss mehr Geld in ihr Schienennetz investieren - sonst droht der Verlust des Double-A-Ratings
© Foto: Picture Alliance/Zentralbild/Matthias Hiekel

Lässt die Bahn Schienen und Brücken verkommen, muss sie ihre Kredite künftig teurer bezahlen. Denn die Infrastruktur spielt bei der Bonität eine Rolle.

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Berlin. Der SPD-Verkehrsexperte Martin Burkert befürchtet stark steigende Zinsausgaben für die Deutsche Bahn. „Wenn nicht ganz schnell deutlich mehr Geld ins Schienennetz fließt, verkommt die Infrastruktur, und die Bahn droht ihr Double-A-Rating zu verlieren“, sagte Burkert der «Süddeutschen Zeitung» (Montag). Diese gute Bewertung der Kreditwürdigkeit durch große Ratingagenturen ermöglicht es der Bahn bislang, sich zinsgünstig Geld zu leihen. Der SPD-Politiker Burkert ist Vorsitzender des Bundestagsverkehrsausschusses. Er sitzt aber auch im Vorstand der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, die seit Jahren mehr Geld für das Schienennetz fordert.

Bei einer Herabstufung der Bonität müsste der bundeseigene Konzern nach Einschätzung Burkerts „pro Jahr bis zu 180 Millionen Euro mehr an Zinsen zahlen”. Mitte 2013 hatte die Bahn demnach Schulden von knapp 17 Milliarden Euro. 2012 waren es laut Geschäftsbericht 16,4 Milliarden, per Saldo gab das Unternehmen 982 Millionen Euro für Zinsen aus.

Die Bahn wollte sich zu dem Bericht und zu möglichen Auswirkungen auf die Fahrpreise am Montag nicht äußern. Ein Konzernsprecher verwies auf die Bilanzvorlage im März. Der Konzern bekommt jährlich 2,5 Milliarden Euro vom Bund, um das Netz instand zu halten. Für 2013 und 2014 gab es zusätzlich jeweils 250 Millionen Euro.

Als Staatskonzern ist die Bahn bei Ratingagenturen generell gut beleumundet. Aktuell beurteilen Standard & Poor's, Moody's und Fitch die langfristige Kreditwürdigkeit jeweils mit AA. Es gibt je nach Agentur zwar noch 1 bis 2 bessere Klassifizierungen, jedoch bis zu 18 schwächere.

Standard & Poor's würdigt etwa die enge Verbindung des Konzerns zur Bundesregierung, die die Verantwortung dafür trage, dass das Schienennetz funktionsfähig bleibe. Die Agentur Moody's, die den Ausblick im Sommer 2012 von stabil auf negativ zurücknahm, erwähnt in seiner jüngsten Stellungnahme, dass unerwartet stark sinkende Zuschüsse für die Infrastruktur das Rating beeinflussen könnten. (dpa)

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