Frankfurt. Die Frankfurter SPD hat sich für eine Ausweitung des Nachtflugverbotes von 22.00 Uhr bis 06.00 Uhr ausgesprochen. Damit stellte sie sich gegen die Position des Landesverbandes, der am bisher geltenden Nachtflugverbot zwischen 23.00 Uhr und 05.00 Uhr festhalten will. Die Ausweitung der Ruhezeit würde die Kapazität des Flughafens nach dem Ausbau um rund sieben Prozent mindern, dies sei im vertretbaren Rahmen, sagte der Vorsitzende der SPD-Stadtverordnetenfraktion, Klaus Oesterling, am Mittwoch.
Eine komplette Stilllegung der neuen Nordwestbahn sei hingegen wirtschaftlicher Unsinn. Dies hatten SPD-Verbände in den vom Lärm der neuen Landebahn besonders betroffenen Regionen Flörsheim und dem südlichen Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen gefordert. Im Streit um die Finanzierung der Lärmschutzmaßnahmen sieht Oesterling den Flughafenbetreiber Fraport in der Verantwortung: „Es kann keine andere Lösung geben, als dass der Verursacher zahlt.“ Es könne nicht sein, dass Gewinne an die Aktionäre ausgeschüttet, Kosten aber von der öffentlichen Hand übernommen werden, sagte Oesterling.
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte im April das Nachtflugverbot für den Flughafen zwischen 23.00 Uhr und 05.00 Uhr bestätigt. Dennoch lässt der Protest der Lärmgegner in der ganzen Region nicht nach. Seit der Eröffnung der neuen Landebahn im Oktober liegen einige Regionen um den Frankfurter Flughafen in der Einflugschneise, die vorher nicht vom Fluglärm betroffen waren. (dpa)