Paris. Die Frachtsparte der französischen Staatsbahn SNCF hat das vergangene Geschäftsjahr bei einem Umsatzrückgang um 1,8 Prozent auf 9,1 Milliarden Euro die Gewinnmarge von 131 Millionen auf 337 Millionen oder 3,7 Prozent vom Umsatz verbessert. Die Bemühungen um Restrukturierung haben demnach erste Früchte getragen. Sie betreffen insbesondere den Bahnfrachtsektor Fret SNCF und sollen fortgesetzt werden. Gleichwohl schloss dieser noch mit Verlusten von 175 Millionen Euro (Vorjahr: - 342 Millionen Euro). Der Umsatz ging um drei Prozent zurück, die auf PKW-Transporte spezialisierte SNCF-Tochter STVA litt unter den stark rückläufigen Neuanmeldungen im Inland und büßte neun Prozent ein. Logistik und Freight Forwarding verzeichneten demgegenüber einen Umsatzanstieg um 2,8 beziehungsweise 1,3 Prozent, während der Straßengütertransport um 2,1 Prozent zurückging und der Bereich Stückgut um neun Prozent. Für dieses Jahr rechnet die SNCF-Leitung im Frachtgeschäft mit einer stagnierenden Mengenentwicklung, will aber auch bei SNCF Geodis die im Ausland durch neue Verträge erzielten Margen weiter verbessern, um so rückläufige Tendenzen im Personenverkehr und weiter steigende Mautabgaben an den Infrastrukturbetreiber RFF zu kompensieren.
TGV fährt in die roten Zahlen
Die Staatsbahn insgesamt sah sich 2013 zu Wertminderungen in Höhe von 1,4 Milliarden Euro gezwungen, die auf das Konto der Negativentwicklung im Bereich der Hochgeschwindigkeitszüge TGV gehen. Das Unternehmen beendete deshalb das Geschäftsjahr mit roten Zahlen und kam nach Vorjahresgewinnen von 376 Millionen auf einen Verlust von 180 Millionen Euro. Der Gruppenumsatz blieb mit 32,2 Milliarden Euro unverändert, die operative Marge stieg dagegen auf 2,8 Milliarden und erreichte damit 8,7 Prozent vom Umsatz (Vorjahr: 8,5 Prozent). Ferner konnte SNCF die Nettoverschuldung um 131 Millionen auf 7,4 Milliarden Euro verringern. Der beigeordnete Finanzchef Mathias Emmerich erklärte, man wolle sie im neuen Jahr stabil halten. „Wir müssen Wachstum dort suchen, wo es zu erzielen ist, das heisst ausserhalb Frankreichs und ausserhalb Europas“, skizzierte er die zukünftige Strategie. (jb)