Marktumfrage Kombioperateure

Marktumfrage Kombioperateure Vorsichtiger Optimismus Kein einheitliches Bild ergibt die Marktumfrage der VerkehrsRundschau unter den Kombioperateuren. Es wird zwar mit einem Wachstum gerechnet. Sorgen bereitet jedoch die immer noch schwächelnde Konjunktur in einigen Ländern. Fulminanter Start. Die deutsche Wirtschaft startet hoffnungsfroh ins neue Jahr. Die deutsche Wirtschaft hat zu Jahresbeginn deutlich Fahrt aufgenommen. Drei Aussagen vom BME (Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik), dem Ifo-Institut und der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen zur aktuellen wirtschaftlichen Lage. Die positiven Konjunkturmeldungen für Deutschland überschlagen sich derzeit. Eine solche breite, euphorische Stimmung ist unter den Operateuren im Kombinierten Verkehr (KV) jedoch nicht feststellbar. Die Umfrage unter einigen Akteuren ergibt ein uneinheitliches Bild. Wer eine Prognose für das laufende Jahr abgibt, orientiert sich dabei immer auch an dem Verlauf des Vorjahres. Der war je nach Operateur ganz unterschiedlich: Kombiverkehr, gemessen am Aufkommen die Nummer eins in Europa, hat 2013 das Sendungsvolumen um 1,1 Prozent auf 937.671 Sendungen steigern können. Der Schweizer Operateur Hupac schaffte ein Plus von 1,7 Prozent und transportierte 656.877 LKW-Einheiten. Die Rail Cargo Austria Group, eine Tochter der ÖBB, die auch als Kombioperateur agiert, beförderte 2013 wie im Vorjahr 1,5 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer). Transfracht, Spezialist im maritimen Hinterlandverkehr, verlor hingegen 50.000 TEU und landete 2013 bei 825.000 TEU. Besser verlief offenbar das Geschäftsjahr beim Konkurrenten und ehemaligen Miteigentümer, der HHLA. Zumindest vermeldet die HHLA bei ihren Bahn- (Polzug und Metrans) und LKW-Töchtern einen Anstieg des Transportvolumens im Hinterland um 18 Prozent (siehe auch Seite 24/25). Aus der Reihe mit einer zweistelligen Zuwachsrate fällt TX Logistik: „Der Gesamtumsatz der TX-Logistik-Gruppe betrug 230 Millionen Euro. Dabei konnte im Bereich Intermodaler Verkehr der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent gesteigert werden. Die Zahl der umgeschlagenen Einheiten erhöhte sich ebenfalls um 15 Prozent“, sagt Frank Lehner, Vorstand TX Logistik AG, gegenüber der VerkehrsRundschau. 2012 hatte das Unternehmen 390.000 TEU transportiert. Damit hat sich TX Logistik gegenläufig zum Markt entwickelt. Denn laut Bundesamt für Güterverkehr (BAG) ist das Aufkommen im KV im ersten Halbjahr 2013 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 0,7 Prozent gesunken. Zwar war vonseiten der Operateure zu hören, das zweite Halbjahr sei besser verlaufen. Aber viel mehr als ein ausgeglichenes Ergebnis dürfte den KV-Akteuren nicht gelungen sein. Anzeichen für eine Belebung Ein wesentlicher Grund für das verhaltene Ergebnis 2013 war die wirtschaftliche Entwicklung in Europa. „Wir haben die schwache Konjunktur zu spüren bekommen. Immerhin, in den letzten Monaten des Jahres war eine Belebung zu verspüren“, sagt Peter Howald, Direktor Sales & Operations bei Hupac. Ähnlich wie bei Hupac ist die Situation offenbar bei Kombiverkehr. „Wir sind nach einem vor allem konjunkturbedingten Rückgang wieder auf Wachstumskurs und den wollen wir auch in diesem Jahr fortsetzen“, kündigt Geschäftsführer Robert Breuhahn an. Kombiverkehr hat dabei stärker als Hupac von der besseren Konjunktur im Inland profitiert. So ist das Wachstum national mit 1,4 Prozent etwas höher gewesen als international mit 1,0 Prozent. Der KV ist jedoch häufig ein internationaler Verkehr. Das kam den Operateuren vor der Wirtschaftskrise in Form hoher Wachstumsraten zugute. Doch mit der Eurokrise schlug das Pendel zurück. Die Folge: Von den Höchstwerten der Jahre 2008 (Kombiverkehr: 1.021.703 Sendungen) und 2011 (Hupac: 724.000 Sendungen) sind beide ein Stück weit entfernt. Ein zunehmender Wettbewerb durch neue KV-Operateure einerseits und durch preisgünstige LKW-Fuhrunternehmen aus Osteuropa andererseits macht den Akteuren im KV-Markt das Leben zusätzlich schwer. Die je nach Region abweichenden Prognosen beeinflussen auch die Erwartungen der Operateure für 2014. „Wir rechnen mit einem kleinen Wachstum von wenigen Prozentpunkten“, sagt Howald. Die Wirtschaftskrise sei immer noch nicht überwunden, gibt er als Begründung an. Er geht aber davon aus, dass Hupac ein höheres Wachstum erzielt als die 1,7 Prozent im letzten Jahr. Einen spürbaren Wachstumsschub erwartet der Operateur vor allem durch die Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels im Jahr 2017. Kombiverkehr will sich derzeit nicht zu der Entwicklung des Jahres 2014 äußern. Neue Zugrelationen Ende des vergangenen und zu Beginn dieses Jahres (unter anderem ein neuer Direktzug zwischen dem Seehafen Kiel und Duisburg und eine Verbindung zwischen München und Triest) deuten darauf hin, dass das Unternehmen von einer steigenden Nachfrage ausgeht. Optimistisch zeigt sich Lehner: „Für 2014 hat sich TX Logistik erneut ein zweistelliges Wachstum bei den intermodalen Verkehren zum Ziel gesetzt.“ Die Zunahme soll über den Ausbau bestehender Linien sowie Neuverkehre ab Skandinavien in Richtung Benelux und Italien erreicht werden. Dazu hat das Unternehmen auch in neues Waggonmaterial investiert, „etwa 300 neue T-3000 Tragwagen“, so Lehner. Außerdem seien für Frankreich Neuverkehre geplant, „perspektivisch allerdings erst ab dem dritten oder vierten Quartal 2014.“ RCA rechnet mit bis zu drei Prozent plus Auch die Rail Cargo Austria (RCA) Group will 2014 im KV weiter zulegen. „Das Wachstum schätzen wir dabei stabil auf zwei bis drei Prozent“, sagt eine Unternehmenssprecherin. Dazu sollen die bestehenden Verbindungen und Kooperationen ausgebaut werden, vor allem auf der adriatischen Achse und in die Türkei. Auch werde an der Netzwerkentwicklung mit den Tochterunternehmen in Ungarn, Tschechien und der Slowakei gearbeitet. In Summe sind die Operateure also durchaus zuversichtlich. Aber angesichts der wackeligen Beine, auf denen der Aufschwung in Staaten wie Italien, Spanien und Frankreich steht, zeigen sich die Unternehmen vorsichtig bei der Planung für 2014. ❙❚■ Michael Cordes Binnenhäfen und Schifffahrt setzen auf den KV Hoffnungsträger Container Nicht nur Bahn und LKW, auch die Binnenschifffahrt und die Binnenhäfen wollen vom Wachstumsmarkt Containerverkehre profitieren. Entsprechend werden neue Angebote gemacht. „Container Connect“ ist so ein Beispiel dafür. Dabei handelt es sich um eine Binnenschiffsverbindung mehrerer Partner. Mit im Boot sind: das Trimodale Containerterminal Aschaffenburg, die Frankenbachgruppe, die von Mainz aus Schiffs- und Schienenanbindungen zu den Zara-Häfen Zeebrügge, Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen anbietet und in Mainz ein Terminal betreibt sowie die IGS Intermodal Container Logistics, die Zugverbindungen nach Hamburg und Bremerhaven unterhält. Mit dem neuen, wöchentlich verkehrenden Containerdienst sind nun beide Häfen sowohl an die Zara-Häfen wie auch an die deutschen Seehäfen angeschlossen. Die Erhöhung auf zwei Umläufe pro Woche ist kurzfristig geplant. In Frankreich bietet eine Contargo-Tochter seit Mitte Februar einen wöchentlichen Containerverkehr auf dem 143 Kilometer langen Großschifffahrtsweg zwischen Valenciennes und Dünkirchen an. Das Fassungsvermögen der Schiffe beträgt zwischen 28 und 78 TEU. Auch im Hafen Duisburg geht man von steigenden Mengen im Intermodalverkehr aus und erweitert entsprechend die Kapazitäten. Auf den Containerterminals Logport I und Logport III soll die Zahl der Containerbrücken von derzeit sechs auf zehn erhöht werden. Hinzu kommt eine Erweiterung der Umschlag- und Depotfläche um 13 Hektar. 50.000 Quadratmeter, die bisher für den Automobilumschlag genutzt wurden, sollen zukünftig dem Containerumschlag zur Verfügung stehen. cd Wachstum und Verluste: Das Jahr 2013 verlief durchwachsen für die Kombi-Operateure „Für 2014 hat sich TX Logistik ein zweistelliges Wachstum bei den KV-Verkehren zum Ziel gesetzt“ Frank Lehner, Vorstand Vertrieb/Marketing TX Logistik AG Schwerpunkt Kombinierter Verkehr

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