Warschau. Die russischen Transportunternehmen, die ihre Waren in Polen fahren, bereiten eine Klage gegen die polnischen Behörden vor. Wie die konservative Tageszeitung „Rzeczpospolita” schreibt, geht es darum, dass die Russen Strafzahlungen sofort entrichten müssen, wenn sie nach Ansicht der Beamten Verstöße begangen haben. Die polnischen Fahrer hingegen müssen diese Gelder erst nach einer gewissen Frist zahlen, beklagen sich die Russen. Den geschäftlichen Schaden, der dadurch entstanden sei, beziffern sie auf 30 Millionen Zloty oder 7,5 Millionen Euro.
Die Interessen der russischen Fahrer vertritt eine Rechtskanzlei in Warschau. „Man kann einen politischen Hintergrund für diese Klage nicht ausschließen”, zitiert die Zeitung den polnischen Politikwissenschaftler Krzysztof Zielke. Der Wissenschaftler spielt darauf an, dass es einen Zusammenhang mit der Krim-Krise gibt. Russland wolle sich offenbar für die Unterstützung der neuen Führungsriege in der Ukraine durch die polnische Regierung rächen. Die „Rzeczpospolita” weist in ihrem Beitrag daraufhin, dass auch andere ausländische Fahrer so wie die Russen behandelt werden. Deswegen kann aus der Sicht der Zeitung keine gezielte Diskriminierung von Russen durch die polnischen Behörden vorliegen.
Zwischen polnischen und russischen Transporteuren gibt es schon seit ewigen Zeiten starke Spannungen. Meistens geht es um die Zahl der Transportgenehmigungen für polnische Trucker, die Polen immer wieder neu mit Russland aushandeln muss. (bec)