Bremerhaven. Fast ein Jahr nach dem Zusammenbruch einer Containerbrücke im Überseehafen von Bremerhaven steht die Ursache fest: Nach einem Gutachten vom TÜV Nord führte ein Anriss in der landseitigen Abspannung des Auslegers zu dem tragischen Unfall, wie Oberstaatsanwalt Oliver Constien am Mittwoch sagte. Der tonnenschwere Kranausleger war am 14. Mai 2015 bei Verladearbeiten mitsamt der Kabine auf das Containerschiff „Maersk Karachi“ abgestürzt. Der 52 Jahre alte Kranführer kam dabei ums Leben.
Wie lange der Riss in der Stahlkonstruktion bereits bestand, sei unklar, sagte Constien. Dieser habe sich schließlich in einem „Gewaltbruch“ entladen. Wie der Schaden entstand, sei unbekannt. Als Ursache könne eine mangelhafte Qualität des Stahls allerdings ausgeschlossen werden, sagte Constien. „Es gibt keinen Hinweis auf Materialermüdung.“
Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun, ob der Anriss im Rahmen der Wartungsarbeiten vor dem Unfall hätte erkannt werden müssen oder ob er erst nach der letzten Überprüfung entstanden war. Die Containerbrücke hatte sich bei dem Absturz mit dem Schiff verkeilt. Während der aufwändigen Bergungsarbeiten war auf dem Schiff ein Großfeuer ausgebrochen. (dpa)