Berlin. Der bisherige Finanzchef Richard Lutz ist neuer Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn. Der Aufsichtsrat bestellte den 52-Jährigen bei seiner Sitzung am Mittwoch. Lutz folgt auf Rüdiger Grube, der im Januar im Streit um seine Vertragsverlängerung zurückgetreten war. Doch wer ist eigentlich Richard Lutz?
Der neue Bahnchef kommt aus den eigenen Reihen. Richard Lutz kennt den Konzern in- und auswendig. Er ist bereits seit 1994 im Unternehmen. Der 52-Jährige, seit 2010 Finanzvorstand, führt den Konzern nach dem Abgang von Rüdiger Grube (65) Ende Januar schon kommissarisch. Am Mittwoch bestellte ihn der Aufsichtsrat für fünf Jahre zum Vorstandsvorsitzenden. Mit seinem Aufstieg leitet die Bahn auch einen Generationswechsel an der Spitze ein.
Lutz wurde am 6. Mai 1964 in Landstuhl in der Pfalz geboren. Nach dem Abitur studierte er Betriebswirtschaftslehre an der Universität Saarbrücken. Von 1989 bis 1994 war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre an der Universität Kaiserslautern tätig und promovierte dort 1998.
Lutz kam 1994 zur Bahn
Bereits 1994 kam Lutz zur Bahn und übernahm nach verschiedenen Stationen im Jahr 2003 den Bereich Konzerncontrolling, 2010 rückte er dann in den Vorstand auf. Seit August 2015 war er außerdem zuständig für die internationalen Geschäftsfelder DB Arriva und DB Schenker Logistics sowie die Bereiche Beschaffung und IT. Das Finanzressort soll er als Vorstandschef behalten, Arriva und Schenker gehen an andere Vorstände.
Lutz galt als Vertrauter des früheren Bahn-Finanzvorstands Diethelm Sack, der viele Jahre ein Tandem mit dem langjährigen Bahnchef Hartmut Mehdorn bildete. Aufsichtsratschef Utz-Hellmuth Felcht betont: „Keiner kennt die Deutsche Bahn so gut wie Herr Dr. Lutz.” Der gebürtige Pfälzer ist verheiratet und hat drei Kinder. (dpa/sno)