Berlin. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat die Autofahrer aufgerufen, sogenannte Schlafbaustellen auf Autobahnen seinem Ministerium zu melden. Fast jeder kenne das, sagte der CSU-Politiker den „Ruhr Nachrichten“ (Montag): „Sie fahren an einer Baustelle vorbei, auf der augenscheinlich keiner arbeitet und die Bagger am Straßenrand schlummern.“
Den Bundesländern warf der Minister erhebliche Defizite beim Baustellenmanagement vor. „Wir haben den Ländern klare Vorgaben gemacht. Sie werden aber sehr unterschiedlich umgesetzt - vielerorts zu zögerlich oder nicht konsequent genug“, sagte Ramsauer der Zeitung.
Laut einer aktuellen Auswertung des „Baustellenmelders“ des Ministeriums entfallen 35 Prozent der rund 2500 Beschwerden von Autofahrern, die seit dem Start der Meldestelle im Oktober 2011 eingegangen sind, auf Nordrhein-Westfalen. Rheinland-Pfalz und Niedersachsen folgen mit gut zehn beziehungsweise neun Prozent. Baden-Württemberg und Hessen kommen jeweils auf knapp acht Prozent. Auf Bayern entfallen knapp sieben Prozent der Meldungen.
Ramsauer forderte die Länder auf, die Vorgaben des Bundes im Rahmen der Auftragsverwaltung konsequenter umsetzen. „Bei künftigen Ausschreibungen muss vor allem darauf geachtet werden, dass kurze Bauzeiten vertraglich festgelegt und auch umgesetzt werden“, verlangte der Bundesverkehrsminister. So sei wichtig, dass auf den Baustellen erst bei Dunkelheit Feierabend gemacht werde, „vor allem in der hellen Jahreszeit“.
Die Möglichkeit, dem Ministerium "Schlafbaustellen zu melden besteht schon seit rund zwei Jahren. DAs BMVBS hält dazu eine eigene Internet-Seite mit Kontaktformular vor. (dpa)