Warschau. Die Privatisierung des staatlichen polnischen Bahngüterkonzerns PKP Cargo steht unter einem ungünstigen Stern. Wie die polnische Wirtschaftszeitung „Puls Biznesu“ berichtet, wird es zu einem massiven Konflikt zwischen der Arbeitnehmervertretung und dem Vorstand kommen. Denn die Gewerkschaften verlangen für ihre Mitglieder weitgehende Rechte, die aus der Sicht der Führungsriege zu teuer sind und sogar die gesamte Privatisierung in Frage stellen könnten.
Gewerkschaft fordert Arbeitsplatzgarantien
Der Forderungskatalog sieht eine sechsjährige Arbeitsplatzgarantie, eine monatliche Lohnerhöhung von 450 Zloty (105 Euro) sowie die Beibehaltung eines Gruppenarbeitsvertrages vor. Das Blatt rechnet vor, dass die PKP Cargo bis zu 1,2 Milliarden Zloty (280 Millionen Euro) pro Jahr zusätzlich dafür aufwenden müsste. Das wären vier Mal mehr, als der Konzern im vergangen Jahr an Gewinn erwirtschaftet hat. Allein der Gruppenarbeitsvertrag kostet dem Vorstand 220 Millionen Zloty pro Jahr (51 Millionen Euro). Diese Vereinbarung sieht eine Vergütung für Überstunden vor, die doppelt so hoch ist wie die durch das Zivilrecht geregelte Vergütung. Der Vorstand hat hingegen nur eine Privatisierungsprämie von 120 Millionen Zloty (30 Millionen Euro) und einen Teil des Emissionserlöses angeboten. (bec)