Düsseldorf. Der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen (VVWL) bestreitet in einer Stellungnahme Medienberichte, wonach im Verkehrsgewerbe 63-jährigen Mitarbeitern Lohnerhöhungen von 10-15 Prozent geboten würden, um sie im Unternehmen zu halten. Das Handelsblatt hatte dies unter Berufung auf das Onlineportal „Der Westen“ unter dem Titel „Run auf Rente mit 63“ berichtet.
Der VVWL, der rund 2400 Mitglieder hat, könne solche Aussagen nicht bestätigen, heißt es in der Stellungnahme. Dies bestätige auch eine tagesaktuelle Recherche unter Mitgliedsunternehmen. „Angesichts der demografischen Entwicklung sind viele Betriebe damit beschäftigt, für ältere Mitarbeiter förderliche Arbeitsbedingungen und auch Beschäftigungsperspektiven zu gewährleisten. Wie aus Praxisprojekten und Erfahrungen des VVWL in seinen Mitgliedsfirmen hervorgeht, sind hierfür ganzheitliche Strategien der Personalentwicklung vonnöten“, schreibt der Verband. „Plakative Aussagen über vermeintliche und erhebliche Gehaltssteigerungsangebote sind aus Sicht des VVWL in diesem Zusammenhang wenig hilfreich.“
Zugleich macht der VVWL seine kritische Haltung zum politischen Beschluss der Frühverrentung deutlich: Der Verband habe die Rente mit 63 auch im Vorfeld „sehr kritisch bewertet und ist nicht überrascht, dass offenbar eine nennenswerte Zahl von Mitbürgern dieses Angebot wahrnimmt.“ Angesichts der bekannten demografischen Faktoren sei die Rente mit 63 aus Sicht der nordrhein-westfälischen Transport-, Speditions- und Logistikwirtschaft ein wenig geeigneter Weg. (diwi)