Eberswalde. Schiffe und Boote können ab Freitagmittag die Oder trotz Niedrigwassers wieder komplett befahren. Am Dienstagmittag hatte das Wasser- und Schifffahrtsamt den Fluss zwischen Frankfurt/Oder und Kietz gesperrt. Mehrere Schiffe waren im niedrigen Wasser stecken geblieben. Wie die Behörde am Donnerstag mitteilte, konnten die Schiffe inzwischen befreit werden. Allerdings entspannt sich die Situation damit möglicherweise nur kurzfristig.
Der Wasserstand der Oder ist in diesem Jahr so niedrig wie zuletzt vor zwölf Jahren. Das liegt laut Wasser- und Schifffahrtsamt daran, dass es im Winter weniger geschneit hatte. Außerdem sei das Frühjahr sehr trocken gewesen.
Der niedrigste Stand von 137 Zentimetern wurde am Pegel Eisenhüttenstadt im Jahr 1950 gemessen. Aktuell liegt der Wasserstand dort mit 193 Zentimetern noch deutlich über diesem historischen Tiefstand. Wenn sich das Wetter nicht ändere, könne dieser aber in den kommenden Wochen weiter sinken, sagte Cornelia Lauschke, Hydrologin am Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde. „Wir hoffen, dass die Schifffahrt nicht ganz zum Erliegen kommt“, sagte Peter Münch, Leiter des Amtes. Die Schiffsfracht müsse dann auf anderen Wegen transportiert werden, etwa auf der Autobahn.
Das Wasser- und Schifffahrtsamt gibt die aktuellen Pegelstände der Oder bekannt. Auf dieser Basis können Kapitäne entscheiden, ob das Wasser tief genug für ihr Schiff ist. (dpa)