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Großbritannien kündigt zusätzliche Sicherheitszone in Calais an

16.07.2015 13:46 Uhr
Großbritannien kündigt zusätzliche Sicherheitszone in Calais an
In Calais stauten sich während der jüngsten Streikmaßnahmen die Lkw in langen Schlangen
© Foto: Picture Alliance/MAXPPP/Pierre Le Masson

Eine zusätzliche gesicherte Zone soll in Calais Platz für 230 Lkw mit Ziel Großbritannien bieten. Das kündigte das britische Innenministerium in einem Lagebericht zur Flüchtlingsproblematik an.

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London/Calais. Das britische Innenministerium hat angekündigt, in Calais eine Sicherheitszone für Lkw mit Ziel Großbritannien einzurichten. Die umzäunte Sicherheitszone soll Platz für 230 Lkw bieten und damit den Stau rund um die Hafenstadt abmildern. Das kündigte die britische Innenministerin Theresa May (Konservative) in einer Unterrichtung des Parlaments über die angespannte Situation in der Hafenstadt Calais an, die den Güter- und Personenverkehr zwischen Frankreich und Großbritannien zunehmend belastet. „Illegale Migranten in Frankreich, die die derzeitige Situation ausnutzen, haben immer dreistere Versuche unternommen, auf Fahrzeuge mit Ziel Großbritannien aufzuspringen und wir haben besorgniserregende Berichte über einschüchternde und gewalttätige Aktionen erhalten“, stellt die Innenministerin in ihrer schriftlichen Darlegung fest. Zudem hätten die jüngsten Streikaktionen der französischen Hafenarbeiter den Druck noch erhöht was zu einer vorübergehenden Schließung des Hafens Calais führte und zur Unterbrechung der Transporte durch den Kanaltunnel.

8000 Einreiseversuche wurden vereitelt

Zwischen 21 Juni und 11 Juli haben die französischen und britischen Sicherheitskräfte ihre Zusammenarbeit verstärkt und konnten laut Innenministerium 8000 Versuche illegaler Einreise nach Großbritannien verhindern. Die Sicherungsmaßnahmen in den Häfen beiderseits des Kanals wurden durch moderne Screeningmaßnahmen nochmals verstärkt, berichtete die Ministerin. Zum Einsatz kämen Spürhunde, Kohlendioxiddetektoren, Herzschlagdetektoren und Scanner sowie manuelle Sichtkontrollen.

Seit November 2014 wurden laut Bericht insgesamt 6 Millionen britische Pfund (8,5 Millionen Euro) in Sicherungsmaßnahmen investiert, darunter neue Zäune und Anlagen zur Verbesserung des Verkehrsflusses auf französischer Seite. Zusätzlich wurden die Sicherungsanlagen rund um den Zugang zum Kanaltunnel in Coquelles verstärkt.

In einem Bericht der britischen BBC wird der Chef der britischen Road Haulage Association, Richard Burnett, zitiert. Er beziffert den finanziellen Schaden durch von Migranten verunreinigten Lkw-Ladungen auf 1 Milliarde Pfund (1,4 Milliarden Euro) pro Jahr. „Es gibt komplette Lkw-Ladungen, die zerstört werden“, sagte Burnett. Er bezeichnete die Situation in Calais als „außer Kontrolle“ und kritisierte, dass die angekündigte zusätzliche Sicherheitszone nicht vor Herbst verfügbar sein werde. (diwi)

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