Oldenburg. Mit rund 46 Millionen Tonnen haben die niedersächsischen Seehäfen im vergangenen Jahr im Seeverkehr etwa sieben Prozent weniger Güter umgeschlagen als im Vorjahr (49,2 Millionen Tonnen). Das gab die Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen auf ihrer gestrigen Pressekonferenz bekannt. Ursache hierfür sind vor allem rückläufige Umschlagsvolumina von Massengütern. Insgesamt gesehen hat sich die Umschlagsmenge nach starken Zuwächsen im Jahr 2012 wieder konsolidiert.
„Unsere Seehäfen in Niedersachsen haben ihre Position in den bedeutenden und wertschöpfungsintensiven Kerngeschäften behaupten und zum Teil auch weiter ausbauen können. Dazu gehören Umschlag und Lagerung von massenhaften Stückgütern, trockener Massengüter und von Projektladungen“, erklärte Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen. Um die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen europäischen Seehäfen insbesondere im konventionellen Hafenumschlag dauerhaft zu erhalten, müssten weiterhin bedarfsgerechte Ausbaumaßnahmen der Infrastrukturen und Hinterlandanbindungen erfolgen.
Ergebnisse der einzelnen Häfen
Im Seehafen Brake wurden 2013 rund 5,7 Millionen Tonnen Güter im Seeverkehr umgeschlagen worden, acht Prozent weniger als in 2012. Der Grund ist vor allem der rückläufige Umschlag von Futtermitteln aufgrund struktureller Engpässe von Lieferanten in Drittländern. Der Umschlag von Getreide konnte hingegen um 10 Prozent auf 826.387 Tonnen gesteigert werden.
Auch in Cuxhaven wurden mit rund 2,65 Millionen Tonnen im Seeverkehr etwa fünf Prozent weniger Güter umgeschlagen als im Vorjahr. Im Wesentlichen ist dies auf den verminderten Umschlag von festen Massengütern wie Baustoffe zurückzuführen, der aus der Fertigstellung von Baumaßnahmen am Standort herrührt. Der Fahrzeugumschlag in Cuxhaven konnte mit 367.090 Einheiten gegenüber 2012 um fünf Prozent gesteigert werden.
Der Seegüterumschlag im Emder Hafen belief sich in 2013 auf 4,4 Millionen Tonnen und hat sich damit auf dem Niveau des Vorjahres eingependelt. Deutlich hinzugewonnen hat der Bereich Windenergie.
Der Seehafen Nordenham verzeichnete in 2013 mit rund 2,7 Millionen Tonnen einen Rückgang des Umschlagsvolumens im Seeverkehr von 15 Prozent. Ursache hierfür ist die verminderte Einfuhr von Kohle nach Nordenham aufgrund von Verlagerungen der Güterströme zwischen den Standorten der Rhenus-Gruppe.
In Stade wurden rund 5,3 Millionen Tonnen Güter im Seeverkehr umgeschlagen worden. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich damit ein Umschlagsminus von sieben Prozent. Das resultiert vor allem aus dem rückläufigen Umschlag fester Massengüter, der mit 2,9 Millionen Tonnen in 2013 um rund 11 Prozent hinter dem Ergebnis aus 2012 zurückblieb.
Am Standort Wilhelmshaven wurden mit insgesamt 24,5 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr etwa sechs Prozent weniger Güter umgeschlagen. Zurückzuführen ist dies in erster Linie auf verminderte Einfuhren flüssiger Massengüter. Hierzu gehören beispielsweise Rohölimporte, die stets von konjunkturellen Entwicklungen und vom Produktionsvolumen der aus Wilhelmshaven belieferten Raffinerien abhängig sind.
Am Standort Leer wurden im Seeverkehr rund 45.664 Tonnen Güter umgeschlagen. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich damit ein Minus von 1 Prozent. Per Binnenschiff wurden über den Hafen Leer insgesamt 468.647 Tonnen Güter transportiert. In Oldenburg belief sich der Seegüterumschlag in 2013 auf 109.897 Tonnen (minus 14 Prozent). Der Binnenumschlag verlor gegenüber dem Vorjahr vier Prozent.
Der Seegüterumschlag in Papenburg in 2013 bewegt sich trotz einer einmonatigen Sperrung der Seeschleuse im vergangenen Sommer aufgrund von Sanierungsarbeiten mit 584.786 Tonnen nur knapp unter Vorjahresniveau. Im kombinierten See- und Binnenverkehr wurden insgesamt 727.818 Tonnen umgeschlagen (803.133 Tonnen in 2012). Hauptumschlagsgüter in Papenburg sind Massengüter, aber auch Eisen und Stahl sowie Projektladungen. (sno)