London: Die guten Zeiten für Panamax-Containerschiffe mit mehr als 3000 TEU Kapazität und einer Breite von weniger als 32,3 Meter sind laut Londoner Schiffsmakler Clarksons erst einmal vorbei. Die Nachfrage und damit die Charterraten sind in 2013 eingebrochen. Zunehmend werden Panamax-Schiffe verschrottet. Wenn der erweiterte Panamakanal in 2015 öffnet und Schiffe bis 13.000 TEU passieren können, wird die Nachfrage laut des Unternehmens noch weiter einbrechen. Zu Beginn des Jahres existierten global 899 dieser Schiffe mit einer Gesamtkapazität von 3,76 Millionen TEU – entsprechend 22 Prozent der globalen Kapazität.
50 Schiffe der Panamax-Klasse wurden in 2013 stillgelegt. Die stillgelegte Kapazität wirkte sich stark auf den Chartermarkt aus. Der Richtwert für die Zeitcharterrate fiel von 8696 US-Dollar (6418 Euro) auf 5536 Euro pro Tag am Ende des Jahres. Momentan können die Besitzer kaum ihre Kosten decken. Daher wird die Verschrottung zunehmend attraktiver. 66 Schiffe mit einer Gesamtkapazität von 240.000 TEU wurden in 2013 zur Verwertung verkauft – entsprechend einem Gesamtanteil an der verschrotteten Kapazität von 55 Prozent. Damit schrumpfte die Panamaxflotte um 4,3 Prozent. Das Durchschnittsalter lag bei 20,6 Jahren (2012: 23 Jahre).
Nach der Eröffnung der dritten Panamaschleuse voraussichtlich in 2015 werden 8000 TEU-Schiffe sehr schnell Panamax-Containerschiffe auf den Asien- US Ostküsten-Routen ersetzen. Das Kaskadieren der Panamax-Schiffe in die innerasiatischen Routen scheint aufgrund von Hafenbeschränkungen und betrieblichen Schwierigkeiten beim Abgleich von längeren Umschlagszeiten mit der Nachfrage nach schnellen Servicefrequenzen ebenso limitiert. Dennoch wird kurzfristig Bedarf nach Panamax-Schiffen bestehen, da das globale Wachstum des Containerhandels bei sechs Prozent in 2014 liegen wird, während die Zunahme der Kapazität nur auf 4,8 Prozent in 2014 geschätzt wird. Langfristig wird der Einsatz aber überflüssig werden. (rup)