Hannover. Niedersachsens Wirtschafts- und Verkehrsminister Olaf Lies (SPD) hat davor gewarnt, den bundesweiten Feldversuch mit Lang-Lkw „vorzeitig totzureden". Lies bezieht sich damit konkret auf öffentliche Äußerungen des SPD-Bundestagsabgeordneten Martin Burkert, den Vorsitzenden des Bundestagsverkehrsausschusses. Burkert sagte, ein Regelbetrieb des Lang-Lkw wäre die „falsche Weichenstellung im Güterverkehr.“ Er sage ganz klar: „Ich kann mir das für die SPD nicht vorstellen“.
Lies ist anderer Meinung als sein Parteigenosse und sprach sich dafür aus, den Feldversuch zu verlängern oder in den Regelbetrieb zu gehen. „Bei dem bundesweiten Feldversuch, der seit 2012 läuft, erwarte ich zum Abschluss Ende dieses Jahres ein durchaus positives Ergebnis“, sagte er. Die Erfahrungen in Niedersachsen seien gut und es lasse sich CO2 sparen. Auch die von Burkert angesprochenen Sicherheitsprobleme seien nicht aufgetreten. „Ich wundere mich unter dem Strich überhaupt nicht darüber, dass sich Logistiker fast durchweg für den Lang-Lkw aussprechen. Ich wundere mich aber sehr über eine frühzeitige Festlegung der Kritiker aus den Reihen des Bundestages“, erklärte Niedersachsens Verkehrsminister.
Rückhalt erhielt Lies in der Diskussion ausgerechnet von der CDU. Der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Dirk Toepffer, forderte Lies auf, seinen SPD-Genossen „zur Vernunft zu bringen“. Wer wie Burkert Lang-Lkw vom Gütertransport ausschließen wolle, ignoriere bewusst die Resultate des bundesweiten Feldversuchs, sagte Toepffer. (ks)
deka1803