Marseille. Die weltweit drittgrößte Containerreederei CMA CGM hat die bevorstehende Eröffnung des Neuen Suez-Kanals als großes Ereignis bewertet. „Unsere Schiffe nutzen diese strategische Route, um den Hauptmärkten dieser Welt täglich zu dienen”, sagte Nicolas Sartini, Chef der Asien-Europa-Dienste bei CMA CGM, in Marseille. „Der Verkehr wird durch den Neuen Kanal noch flüssiger und die Transitzeiten verkürzen sich, so dass wir unseren Kunden zukünftig einen verbesserten und verlässlicheren Service bieten können.” Im vergangenen Jahr fuhren Containerschiffe der Gruppe 637 Mal durch den Kanal.
Der Neue Kanal wird am Donnerstag (6.8.) mit 5000 Gästen vom ägyptischen Staatspräsidenten eröffnet. In einjährigen Bauarbeiten wurde eine Parallelstrecke von 34 Kilometern zum alten Kanal gebaut sowie die Breite des Kanals auf 37 Kilometer Länge verdoppelt. Die Kapazität soll sich mit der Zeit von heute durchschnittlich 49 auf 97 Schiffe täglich verdoppeln. Die Strecke von Singapur nach Rotterdam verkürzt sich nach Angaben der Reederei um 6000 Kilometer oder neun Tage, verglichen mit der Route um Afrika. Liniendienste zwischen Asien und Europa sparen dadurch 44 Prozent CO2.
Ähnlich wie die französische Großreederei äußerte sich auch die deutsche Schifffahrtsbranche. „Täglich durchfahren mehrere deutsche Handelsschiffe den Suezkanal”, sagte Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied des Verbands Deutscher Reedern (VDR). „Bisher mussten sie bis zu einem halben Tag warten, um den Kanal im Konvoi zu passieren. Die Erweiterung erleichtert die Durchfahrt, weil sich Schiffe nun begegnen können und die Wartezeiten entfallen.” (dpa)