Mainz. Schon wieder eine Brücke: Verkehrsteilnehmer müssen von Hessen nach Rheinland-Pfalz nicht nur auf der Schiersteiner Brücke, sondern auch auf der Weisenauer Brücke für einige Tage langsamer fahren. Wegen eines kaputten Teils beim Fahrbahnübergang der Autobahn 60 gelte auf der Rheinbrücke von Ginsheim-Gustavsburg Richtung Mainz bis voraussichtlich Ende nächster Woche Tempo 60 statt 100, teilte der Landesbetrieb Mobilität (LBM) am Donnerstag in Koblenz mit.
Der Schaden werde vom kommenden Montag (3. August) an repariert. Die Arbeiten sollen bis zu fünf Tage dauern. Während der Reparatur könnten einzelne Fahrstreifen zeitweise gesperrt werden, sagte LBM-Sprecherin Verena Blümling.
Der Schaden war nach LBM-Angaben bei einer Routinekontrolle entdeckt worden. Die Konstruktion am Fahrbahnübergang stellt sicher, dass sich die Brücke je nach Temperatur ausdehnen kann. Diese Teile verschleißen häufiger.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Rheinhessen befürchtet zusätzliche Staus, falls der Schwerlastverkehr von Wiesbaden über die Theodor-Heuss-Brücke nach Mainz ausweicht. „Das bedeutet für die Unternehmen einmal mehr zusätzliche Kosten und Zeitaufwand.“ Die CDU-Landtagsfraktion warnte die rot-grüne Landesregierung in Mainz, die Belastungsgrenzen dürften nicht bis zum Kollaps ausgereizt werden. Für die Autobahnbrücke ist formal der Bund zuständig, der LBM betreut sie aber.
Die Schiersteiner Brücke zwischen Mainz und Wiesbaden ist für Lastwagen noch immer gesperrt, für Autos und kleine Lkw gilt eine Geschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde und 40 an den Enden. Im Februar war die Fahrbahn der vorgelagerten Brücke auf Mainzer Seite um 30 Zentimeter abgesackt, die komplette Autobahnbrücke wurde gesperrt. Spätestens Ende 2015 sollen wieder schwere Lkw über die Brücke fahren können. Dafür werden Hilfsstützen gebaut. Das Gutachten zur Ursache des Vorfalls wird noch im Sommer erwartet. (dpa)