Wiesbaden. Im vergangenen Jahr starben 3991 Menschen auf deutschen Straßen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen weiter mitteilt, waren dies 343 Getötete ( +9,4 Prozent) mehr als im Jahr 2010. Damit ist die Zahl der Todesopfer im Jahr 2011 noch stärker als erwartet gestiegen. Erste Schätzungen von Dezember 2011 waren von einer Zunahme um 7 Prozent ausgegangen. Die Zahl der Personen, die schwer oder leicht verletzt wurden, erhöhte sich 2011 gegenüber dem Vorjahr um 5,5 Prozent auf etwa 391.500.
Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden stieg um 6,0 Prozent auf rund 305.700 an. Ein wesentlicher Grund für die unerfreuliche Entwicklung bei den Verunglückten im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr sind laut Destatis die Witterungsbedingungen: Relativ milde Wintermonate, ein sehr warmer, trockener Frühling und ein vergleichsweise schöner Herbst trügen demnach zu der negativen Entwicklung bei. Bei günstigen Witterungsbedingungen werde mehr und häufig auch schneller gefahren. Zudem seien mehr Fußgänger und Zweiradfahrer unterwegs.
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) zeigt sich in einer ersten Reaktion schockiert über die Zahlen. Es müsse alles daran gesetzt werden, die Entwicklung der Unfallzahlen 2011 zu einer Momentaufnahme, nicht zu einer Trendumkehr werden zu lassen, sagte DVR-Präsident Walter Eichendorf. Es müssten nun alle Sicherheitspotenziale noch stärker ausgeschöpft werden. So habe sich der Vorstand des DVR für ein absolutes Alkoholverbot am Steuer ausgesprochen. Für Fahranfänger sollte zudem eine verpflichtende Verlängerung des Lernzeitraumes eingeführt werden.(diwi)
Jürgen Auth