Paris. Mehrere große KEP-Serviceanbieter bereiten sich zur Zeit nach französischen Presseberichten durch Rücklagenbildung auf Bußgelder vor, die die Pariser Wettbewerbsaufsicht gegen sie und andere Mitbewerber wegen illegaler Preisabsprachen verhängen könnte. Zu ihnen gehört die Firma TNT Express mit 50 Millionen Euro und ebenso die Staatspost La Poste, die dafür nach Informationen des Pariser Le Figaro 45 Millionen beiseitegelegt haben soll.
Mitte Juli dieses Jahres hatten vier ausländische Gruppen mitgeteilt, dass die Behörde seit 2010 gegen sie wegen des Verdachts auf wettbewerbswidrige Praktiken und Tarifabsprachen ermittele: die deutsche DHL, die US-Gruppe FedEx, die niederländische TNT Express und die britische Royal Mail. Nach Informationen der Pariser Les Echos stehe jedoch quasi der gesamte KEP-Sektor in Frankreich unter diesem Verdacht. Ausser der Staatspost mit den Töchtern Chronopost und Exapaq sei auch die Transportsparte der Staatsbahn SNCF, Geodis, von den Untersuchungen betroffen. Wie TNT vor einigen Tagen erklärte, sei mit der endgültigen Festlegung der Bußgelder nicht vor Ende nächsten Jahres zu rechnen. Man arbeite mit der Wettbwerbskontrolle eng zusammen, was die Höhe des Bußgeldes für TNT Express verringern dürfte.
Ausgelöst worden sollen die Ermittlungen durch Hinweise seitens der DB-Tochter DB Schenker sein. Die Preisabsprachen sollen die Jahre 2006 bis 2010 betreffen. (jb)