Hamburg. Als erstes Bundesland hat Hamburg im September 2012 eine Jugendberufsagentur eingerichtet, um junge Menschen gezielt in Ausbildung oder Arbeit zu vermitteln und dabei aus einer Hand zu betreuen. An zunächst zwei Standorten in den Bezirken Hamburg-Mitte und Harburg stehen Experten Jugendlichen unter 25 Jahren zu allen Fragen des qualifizierten Berufseinstiegs zur Seite. In den kommenden zwei Jahren sollen flächendeckend in allen Bezirken Standorte eingerichtet werden.
„Die Herausforderungen auf dem Ausbildungsmarkt sind insgesamt groß“, betonte Frank J. Weise, Vorsitzender des Vorstands der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg. „Es muss gelingen, jedem einzelnen Jugendlichen einen adäquaten Übergang von Schule in Ausbildung, Studium oder Arbeit zu ermöglichen. Vor allem müssen wir die Zahl der Schul-, Ausbildungs- und Studienabbrecher verringern.“ Dafür seien kompetente, individuelle, umfassende und frühzeitige Beratung durch die Partner und Anwendung aller zur Verfügung stehender Instrumente unbedingt Voraussetzung.
„Hamburg ist hier auf dem richtigen Weg“, sagte er. „Daher sehe ich das Hamburger Konzept der Jugendberufsagentur als eines, das auf andere Städte, Regionen oder Bundesländer übertragbar ist. Es gilt, alle Talente und Potenziale zu nutzen, um den zukünftigen Veränderungen am Arbeitsmarkt zu begegnen. Dazu zähle ich vor allem den demografischen Wandel, den Fachkräftebedarf, die Altersstruktur in den Unternehmen und die Notwendigkeit der Reduzierung staatlichen Transferleistungen.“
Die Jugendberufsagentur informiere und berate ganz individuell, egal ob ein Schüler ohne Schulabschluss vorspricht oder eine Abiturientin, der bzw. die sich nach Studienmöglichkeiten nach einem Auslandsaufenthalt erkundige. „Die ersten Wochen seit dem Start zeigen deutlich: Arbeitsagentur, Jobcenter, Bezirke sowie Schul- und Sozialbehörde arbeiten eng und partnerschaftlich zusammen“, sagte Detlef Scheele, Senator für Arbeit, Soziales, Familie und Integration. „Sie suchen gemeinsam nach Lösungen, um Jugendlichen einen passenden beruflichen Einstieg zu ermöglichen. Gerade die kurzen Wege und die enge Vernetzung der Kolleginnen und Kollegen im gemeinsamen Haus kommen den Jugendlichen zugute, denn: ‚Jeder wird in Hamburg gebraucht, niemand darf verlorengehen‘.“ (ts)