Rom. Der italienischen Transportminister Maurizio Lupi und seine Schweizer Amtskollegin Doris Leuthard haben ein Abkommen zur Finanzierung des Ausbaus der zwei grenzüberschreitenden Eisenbahnlinien unterzeichnet. Italien wird in den Ausbau der Strecke Mailand-Chiasso, die Teil des europäischen Korridors Rotterdam-Genua ist, 40 Millionen Euro investieren. Die Schweiz stellt im Gegenzug 120 Millionen Euro zur Verfügung, damit die Strecke über Luino nach Gallarate (Mailand) von den italienischen Staatsbahnen ausgebaut wird. Hier sollen die Tunnel erweitert werden, damit Güterzüge mit bis zu vier Meter hohen Ladungen und einer Länge bis zu 750 Metern passieren können.
Die einzige Eisenbahnverbindung zwischen Italien und der Schweiz, die dieser europäischen Norm entpricht, ist der Übergang Domodosala. Er ist bereits jetzt bis zu 90 Prozent ausgelastet und wird die deutliche Steigerung des Verkehrs mit der Eröffnung des Basistunnels Sankt Gotthard nicht mehr auffangen können. Lupi verteidigte sich gegen den Vorwurf, es handle sich hier um ein „Schweizer Geschenk“. „Es ist unsinnig, von einem Geschenk zu reden, wenn in beiderseitigem Interesse gehandelt wird. Italien zum Beispiel investiert mehr als Frankreich in die Hochgeschwindigkeitsstrecke Turin-Lyon“, so Lupi.
Auch Leuthard entgegnete dem Vorwurf: „Es ist im Schweizer Interesse, die Güter bis zu den Terminals in Mailand zu transportieren. Das bedeutete den Ausbau der Strecke auf italienischer Seite. Eine effiziente Eisenbahninfrastruktur ist im Interesse der Schweiz“. (rp)