Rom. Die Tankstellenpächter entlang Italiens Autobahnen und Superstraßen streiken: ab Dienstag, den 16. Juli, um 22.00 Uhr bis Freitag, 19. Juli um 6.00 Uhr. Die italienische Regierung hatte noch am Freitag versucht, den Streik zu verhindern und zu Gesprächen ins zuständige Wirtschaftsministerium geladen. Doch die drei großen Organisationen der Tankstellenpächter, FAIB, FEGICA und ANISA, hatten abgelehnt. Sie vereinen etwa 90 Prozent der Tankstellen auf sich.
Vor genau einem Jahr sei ein Abkommen zwischen Erdölkonzernen, Tankstellenpächtern und Autobahnbetreiber unterschrieben worden, das bisher nur auf dem Papier stehe. Das Ministerium habe jetzt erst die Aufgabe, die Einhaltung dieses Abkommens einzufordern.
Die Situation habe sich in mehrfacher Hinsicht dramatisch verschlechtert: durch die einseitige Kündigung der Pachtverträge seitens der Erdölkonzerne, durch einseitige Preiserhöhungen des Kraftstoffs, die keine Marge mehr für die Pächter zulassen, und vor allem durch die Erhöhung der Royalities seitens der Autobahnbetreiber, die in den letzten 10 Jahren um 700 Prozent gestiegen seien. Die Provinzregierung Südtirol gibt bekannt, dass sie angeordnet hat, vier Tankstellen entlang der Brennerautobahn offen zu halten. In allen anderen Provinzen dürfte es schwer sein, auf der Autobahn diesel zu tanken. Da aber nur entlang der Autobahnen und Superstraßen gestreikt wird, kann auf allen anderen Straßen getankt werden. (rp)