Paris/Leipzig. 2012 markiert für die Verkehrssicherheit nach vorläufigen Zahlen ein Rekordjahr mit der geringsten jemals gemessenen Zahl von Verkehrstoten in der Mehrzahl der OECD-Irtad-Staaten. Das geht aus der aktuellen Irtad-Verkehrssicherheitsbilanz 2013 hervor, die am Donnerstag beim Weltverkehrsforum in Leipzig vorgestellt wurde. Irtad steht für „International Traffic Safety Data and Analysis Group“ und ist ein internationales Expertennetzwerk für Verkehrssicherheit mit Mitgliedern aus 34 Ländern. Das Netzwerk besteht als ständige Arbeitsgruppe des International Transport Forum der OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung).
Eine der Kernaussagen des „Irtad Annual Road Safety Report 2013“ für die vorliegenden Zahlen des Jahres 2011: Der Grad der Verkehrssicherheit variiert gemessen in Verkehrstoten pro 100.000 Einwohner beträchtlich. In den Irtad-Ländern, die auch Mitglied der OECD-sind, liegt die Differenz zwischen dem besten und dem schlechtesten Ergebnis bei Faktor 3. Nimmt man alle Irtad-Mitgliedsländer, liegt die Differenz sogar beim Faktor 9. Diese Unterschiede spiegeln den Graben zwischen entwickelten Staaten mit ausgefeilten Verkehrssicherheitsstandards und aufstrebenden Ländern, in denen die Einführung von dieser Standards nicht mit der rasante Motorisierung schritthält.
Vor allem Insassen von Autos profitieren von verbesserter Sicherheitstechnik. Aufgrund verbesserter passiver Sicherheitssysteme bei Autos hat sich die Zahl der in Autos tödlich verunglückten Personen im vergangenen Jahrzehnt halbiert. Die Entwicklung bei anderen Verkehrsteilnehmern ist dagegen weniger positiv. Die tödlichen Unfälle von Fuβgängern und Radfahreren gingen in OECD- Irtad -Staaten von 2000 bis 2010 nur um ein Drittel zurück, bei Moped- und Motorradfahrern sogar nur um 14 Prozent. (diwi)
Jürgen Auth