Hamburg. Eine neue Initiative von Industrieunternehmen, Reedereien und Häfen will Flüssiggas (LNG) als umweltfreundlichen Kraftstoff in Deutschland voranbringen. Am Montag will die neue „Maritime LNG Plattform” in Hamburg einen Fahrplan vorstellen, wie sich LNG in Deutschland etablieren lässt. Eine ähnliche Initiative gibt es bereits in den Niederlanden.
Ein Problem bei der Einführung ist die fehlende flächendeckende Infrastruktur, die wiederum die Reeder bei der Bestellung von neuen Schiffen zögern lässt, auf einen LNG-Antrieb zu setzen. Andererseits lohnen sich die Investitionen in LNG-Terminals und Transportketten nur, wenn auch genügend Kunden vorhanden und entsprechende Absätze zu erwarten sind. Es werde eine entscheidende Aufgabe der Initiative sein, dieses „Henne-Ei-Problem” zu durchbrechen, hieß es im Vorfeld der Veranstaltung.
LNG (Liquefied Natural Gas) ist verflüssigtes Erdgas mit einer Temperatur von minus 162 Grad Celsius. Durch den Einsatz von LNG als Treibstoff könnten in der Schifffahrt die Emissionen von CO2 um 30 Prozent sowie von Schwefeldioxid (SO2), Feinstaub und Stickoxiden (NOx) um mehr als 90 Prozent sinken.
Die Initiative will konkrete Ziele formulieren. In fünf Jahren sollen mindestens fünf Häfen in Deutschland die Versorgung mit LNG sicherstellen können. Außerdem sollen bereits in drei Jahren jährlich 250 Schiffe mit Landstrom versorgt werden, der auf Basis von Flüssiggas erzeugt wird. (dpa)