Hamburg. Hohe Treibstoffpreise und niedrige Frachtraten haben bei der Containerreederei Hapag-Lloyd die Verluste in den ersten drei Monaten des Jahres in die Höhe getrieben. Das Ergebnis fiel mit minus 62 Millionen Euro nochmals um 19 Prozent schlechter aus als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, teilte das Unternehmen am Freitag in Hamburg mit. Es sei jedoch gelungen, die Transportmenge und den Umsatz zu steigern und die Reederei operativ in den schwarzen Zahlen zu halten. Das sei angesichts der Rahmenbedingung ein Erfolg. Der hohe Nettoverlust sei maßgeblich auch auf die vorzeitige Rückzahlung einer hochverzinsten Anleihe zurückzuführen.
Im einzelnen transportierte Hapag-Lloyd 1,9 Millionen Standardcontainer (TEU), das sind 6,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz erhöhte sich um 10,4 Prozent auf 2,13 Milliarden Euro, wobei der Anstieg auch durch Wechselkurseffekte begünstigt wurde. Für eine Tonne Treibstoff musste Hapag-Lloyd durchschnittlich 313 Dollar bezahlen, gegenüber 197 Dollar im Vorjahreszeitraum. In einige Fahrtgebieten habe die Reederei auch Ratenerhöhungen durchsetzen können, heißt es in der Mitteilung. Die sollten sich jedoch erst im weiteren Jahresverlauf auf das Ergebnis auswirken.
UASC-Fusion kurz vor Abschluss
Der mehrfach verzögerte Abschluss der Fusion mit der arabischen Reederei UASC stehe nun kurz bevor, erklärte Konzernchef Rolf Habben Jansen. Anschließend habe die schnelle Integration und die Realisierung erster Einspareffekte Priorität. Insgesamt soll die Fusion mit UASC ab 2019 jährliche Einsparungen von 435 Millionen US-Dollar bringen, große Teile davon schon 2018.
Der Marktausblick von Hapag-Lloyd fällt eher durchwachsen aus. In dem Quartalsbericht zitiert der Vorstand Studien des Internationalen Währungsfonds und von Branchenexperten, nach denen Welthandel, Containerverkehr und die Transportkapazitäten der Branche in diesem Jahr ungefähr im Gleichschritt wachsen. „Das weitere Wachstum der Angebotskapazität könnte es abermals schwierig machen, 2017 höhere Raten durchzusetzen”, heißt es in dem Bericht. Gleichwohl erwarte die Reederei spürbar bessere operative Ergebnisse. (dpa)