Hamburg. Seit der Nacht zu Sonntag ist die erste Röhre des Hamburger Elbtunnels wegen Reparaturarbeiten gesperrt. Drei weitere Fahrstreifen Richtung Süden und zwei Richtung Norden bleiben vorerst für den Verkehr geöffnet. Fortan haben Pendler auf der Strecke, die mit 140.000 Fahrzeugen täglich die wichtigste Nord-Süd-Verbindung darstellt, mit Staus und erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen.
Die Verkehrsbehörde erachtet die Baumaßnahmen als notwendig, weil die stark befahrenen Straßen durch das hohe Verkehrsaufkommen und die harten Winter stark in Mitleidenschaft geraten sind. Die vierte Röhre weise sogar derartig gravierende Mängel auf, dass sie komplett saniert werden muss. Der Belag halte den Sicherheitsanforderungen nicht mehr stand, da die letzte Erneuerung bereits zehn Jahre zurückliege. Die Baukosten in Höhe von 3,8 Millionen Euro werden vom Bund übernommen.
Bisher kaum Probleme
Uwe Polkaehn, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes Nord (DGB Nord), kritisierte die im Vorfeld geschürte Angst vor Verkehrsbehinderungen. „Eine störungsfreie Baustelle gibt es nicht. Es kann aber nicht angehen, dass einzelne Arbeitgeber, Landräte und Politiker diese Mammutarbeit miesmachen, bevor sie überhaupt begonnen hat.“ Zumindest am ersten Tag nach Beginn der Baumaßnahmen zeigte die Sperrung der Fahrbahn keine Auswirkungen auf den Verkehr. Laut Polizeiangaben konnten die Autofahrer am Sonntag den Elbtunnel trotz der begonnenen Baumaßnahmen problemlos passieren.
Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) hält die Reparatur des Elbtunnels angesichts der in diesem Jahr beginnenden Ausbauarbeiten der Autobahn zwischen dem Elbtunnel und dem Bordeholmer Dreieck für unabdingbar. Diese würden ungeachtet aller Vorkehrungen Auswirkungen auf den Verkehr haben, sagte Horch. „Umso wichtiger ist es, dass der Elbtunnel vorher in einen optimalen Zustand versetzt und zu den Hauptverkehrszeiten in allen vier Röhren befahrbar ist.“
Auch Uwe Polkaehn ist sich sicher, dass sich die Unannehmlichkeiten für die Hamburger Autofahrer lohnen werden: „Am Ende hat der gesamte Norden ganz viel von dieser Baumaßnahme“. Die Fertigstellung ist für den 11. Juli geplant. (dpa/ak)