Hamburg. Darauf musste der Hamburger Airport lange warten. In Anwesenheit von Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch, Airportchef Michael Eggenschwiler und Willem van der Schalk, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Hamburger Spediteure (VHSp), erfolgte heute der symbolische erste Spatenstich für ein neues Luftfrachtzentrum am Flughafen. Das neue Luftfrachtzentrum, das im Sommer 2015 eingeweiht werden soll, wird den Namen „Hamburg Airport Cargo Center“ tragen.
Michael Eggenschwiler gab sich optimistisch: „Bereits heute verzeichnen wir einen erfreulich hohen Vermietungsstand“, sagte der Airportchef. Für 85 Prozent der Flächen seien bereits Verträge unterzeichnet bzw. endverhandelt. In seiner Ansprache betonte Senator Horch, dass das Zenrum für Hamburg von besonderer Bedeutung sei: „Es schließt eine Lücke im logistischen Ablauf und ist ein unverzichtbares Kettenglied.“ Willem van der Schalk, stellvertr. Vorsitzender des VHSp bestätigte, dass die Hamburger Luftfrachtindustrie jahrelang auf das Zentrum gewartet habe und mancher den Glauben daran bereits verloren hatte. Die Bedeutung des neuen Cargocenters für Hamburg brachte er auf den Punkt: „Ohne Luftfracht keine Interkontinentalflüge. Und ohne Interkontinentalflüge sucht sich die Luftfracht neue Wege.“
Projektkosten liegen bei 45 Millionen Euro
Der auf einem rund 60.000 Quadratmeter umfassenden Areal geplante Komplex bietet nach seiner Fertigstellung insgesamt 26.000 Quadratmeter Hallenfläche für den Umschlag von Luftfracht sowie eingelagerte Büroräume für Spediteure, Airlines und Abfertigungsunternehmen. Das Gebäude mit einer Gesamtlänge von 256 Metern und 76 Metern Breite bietet 40 Laderampen für LKW. Die Gesamtkosten für die Anlage werden vom Airportmanagement auf eine Summe von 45 Millionen Euro beziffert, die der Flughafen allein finanzieren will. Die Halle wird auf dem Areal eines früheren Langzeitparkplatzes errichtet und ist mit dem Vorfeld durch einen Tunnel direkt verbunden. Sie liegt damit im Sicherheitsbereich, so dass Sendungen beim Verlassen der Frachthalle nicht erneut kontrolliert werden müssen, bevor sie in ein Flugzeug verladen werden.
Alter Frachthof soll abgerissen werden
Dem heutigen symbolischen Spatenstich vorausgegangen war eine jahrelange Diskussion über den Bau einer neuen Frachtanlage. Anlass der Debatte ist der Zustand des Frachthofs auf dem Flughafengeländes, der aus den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts stammt und längst nicht mehr den heutigen Anforderungen an den Umschlag von Sendungen entspricht. Nach Inbetriebnahme des neuen Zentrums soll der alte Frachthof teilweise abgerissen werden. Geplant ist dort die Errichtung zusätzlicher Andockplätze für Flugzeuge an das Passagiergebäude des Airports.
Parallel zum Bau der neuen Frachthalle soll auch das 26.000 Quadratmeter große World Cargo Center im benachbarten Norderstedt um 10.000 Quadratmeter erweitert werden, wie der Investor Garbe AG kürzlich ankündigte. Anlass ist die hohe Auslastung der bestehenden Anlage und die Nachfrage von Firmen nach zusätzlichen Flächen für Luftfracht und Kontraktlogistik. (hs)
Diese Meldung wurde nachträglich noch einmal verändert, da die Hallenfläche des neuen Luftfrachtzentrums versehentlich auf 60.000 Quadratmeter beziffert wurde. Korrekt beträgt die Hallenfläche 26.000 Quadratmeter. Die Fläche des Bauareals umfasst 60.000 Quadratmeter.