Paris. Für 800 Millionen Euro hat die russische Staatsbahn RZD 75 Prozent vom Kapital sowie der Stimmrechte des zum französischen Autokonzern PSA gehörenden PKW-Logistikers Gefco übernommen. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichneten in Paris PSA-Chef Philippe Varin und RZD-Vorstand Vladimir Yakunin. Die Wettbewerbsbehörden müssen dem Deal noch zustimmen. Er sieht unter anderem vor, dass Gefco an PSA zunächst eine außerordentliche Dividende in Höhe von 100 Millionen Euro zahlt, wie der Autohersteller mitteilt. Die Gefco-Leitung bleibt in den Händen von Luc Nadal, auch am Firmensitz Paris ändert sich nichts.
Für PSA ist der Mehrheitsübergang an RZD der dritte Verkauf seit dem im Februar gefassten Beschluss zum Abspecken des Konzerns. Veräußert wurden seitdem die Mietwagenfirma Citer und verschiedene Immobilien. Weitere Verkäufe seien nicht geplant, erklärte PSA-Chef Philippe Varin. Man habe nun die Möglichkeit, sich schneller zu diversifizieren und das Angebot über den Autotransport hinaus zu verbreitern. Entstanden sei jetzt das weltweit größte diversifizierte industrielle Logistikunternehmen. Bis 2015 peilt Gefco einen Umsatz von 5,2 Milliarden Euro und als laufenden operativen Gewinn 5,5 Prozent an. Gefco zählt momentan in 32 Ländern 10.300 Beschäftigte und kam letztes Jahr auf 3,78 Milliarden Euro Umsatz, was einem Zuwachs um 12,9 Prozent entsprach. Das operative Ergebnis erreichte 223 Millionen Euro oder 5,9 Prozent vom Umsatz. Im ersten Halbjahr dieses Jahres ging das Geschäft um 6,7 Prozent auf 1,881 Milliarden Euro zurück. (jb)