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Französische Polizei überführt Frachtdiebe

04.12.2014 11:38 Uhr
Französische Polizei überführt Frachtdiebe
Frachtdiebstahl macht vielen Spediteuren das Leben schwer. Der Polizei in Frankreich gelang ein großer Coup
© Foto: VerkehrsRundschau/Gregor Soller

Ein internationaler Ring von Frachtdieben war zwei Jahre lang aktiv und hat Schäden in Höhe von mehreren Millionen Euro verursacht.

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Paris. Einem international verzweigten Ring von Frachtdieben hat die Polizei im nordfranzösischen Lesquin bei Lille das Handwerk gelegt. Sie waren in der Region seit zwei Jahren aktiv, der entstandene Schaden wird auf mehrere Millionen Euro geschätzt.

Die Vorgehensweise der Bande hat die Behörden davon überzeugt, dass es sich um eine perfekt organisierte Gang handelt. Sie kundschaftete zunächst eingehend das Terrain aus und schlug meist an Wochenenden zu. Häufig lösten die Diebe zur Probe erst einmal die Alarmanlagen aus, um die Zeitspanne bis zum Eintreffen der Polizei zu messen. Kam diese während des Diebstahls, wurden die Gangster rechtzeitig durch einen Aufpasser über Walkie-Talkie gewarnt. Oft versteckten sie sich dann, bis die Luft wieder rein war.

Alarmanlagen mit Schaum lahmgelegt

Bei Videoüberwachung wurde diese mit einem isolierenden Schaum übersprüht, um das Alarmsystem lahmzulegen. Danach räumten die Diebe die Lager oder die LKW-Anhänger aus. Gelegentlich benutzten sie auch ihre eigene Zugmaschine, um einen Anhänger wegzuschleppen, oder sie luden das Diebesgut in ihre eigenen Fahrzeuge um. Nicht selten wurden Anhänger abgekoppelt und entwendet, während die Fahrer ihre gesetzlich vorgeschriebenen Pausen einlegten. Hierfür wurden deren Uhrzeiten und jeweiligen Gebräuche vorher minuziös ausgekundschaftet.

Die von der Polizei festgenommenen drei Männer waren von der Polizei schon über einen längeren Zeitraum beobachtet worden. Sie sind zwischen 35 und 40 Jahre alt und den Sicherheitsbehörden wegen schon in der Jugend begangener Einbruchsdelikte bekannt. Bei ihren LKW- und Lagerattacken hatten sie es auf leicht weiterverkäufliche Waren wie Computer, Markenkleidung, teure Unterwäsche, Parfums und andere abgesehen. Einen Teil des Diebesguts verschoben sie in die Maghreb-Länder. Die von ihnen eingesetzten Fahrzeuge hatten sie entweder zuvor gestohlen oder über fiktive Firmen in Belgien besorgt. In der nordfranzösischen Metropole Lille soll die Bande mehrere verstreute Lager gehabt haben.

Derzeit bemüht sich die Polizei, die Besitzer der gestohlenen Waren ausfindig zu machen. Unter ihnen sind dem Vernehmen nach zahlreiche Transportunternehmen, darunter mehrere im Bereich des Regionalen Transportzentrums (CRT) in Lesquin ansässige, einer der grössten Einrichtungen dieser Art im Grossraum Lille. Eine der von den Diebstählen betroffenen Firmen ist nach einem Zeitungsbericht schon zur Aufgabe gezwungen. Nord Cargo Express wird an Heiligabend schliessen, nachdem das Unternehmen nach eigenen Angaben zuvor schon erhebliche Geschäftseinbußen durch Konkurrenten aus Osteuropa erlitten hatte. (jb)

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