-- Anzeige --

Angespannte Lage im Frankreichverkehr

02.12.2014 11:09 Uhr
Angespannte Lage im Frankreichverkehr
Ralf Mittelstädt ist Geschäftsführer der Spedition Deu-France Transport aus Hochdorf
© Foto: Deu-France Transport

Das politische Gezerre um Abgaben sowie die Wirtschaftsschwäche in Frankreich machen Speditionen hierzulande das Leben schwer. Ein Interview mit Ralf Mittelstädt, Geschäftsführer der Spedition Deu-France Transport.

-- Anzeige --

Hochdorf. Die Lage im Frankreichverkehr ist schwierig und angespannt. Eine Besserung ist nicht in Sicht, meint Ralf Mittelstädt, Geschäftsführer der Spedition Deu-France Transport aus Hochdorf.

VerkehrsRundschau: Frankreich gilt als der neue kranke Mann Europas. Wie beurteilen Sie die Entwicklung?
Ralf Mittelstädt:
Seit Mitte Oktober dieses Jahres wird die Lage im Frankreichverkehr sowohl im Export als auch im Import immer schwieriger. Es gibt täglich weniger Ladungen auf dem Markt. Von einem Weihnachtsgeschäft ist überhaupt nichts zu spüren. Unserer Meinung nach dürfte sich die wirtschaftliche Lage in den nächsten Monaten nicht ändern. Wir können diese Aussage aber nur für den Straßenverkehr machen.

Welche Branchen leiden aus Ihrer Sicht derzeit besonders?
Die französische Wirtschaft entwickelt sich sehr schlecht und dies zieht sich leider durch sämtliche Branchen. In der Lebensmittel- und Getränkelogistik sieht es derzeit noch am besten aus.

Was ist Ihrer Meinung nach das Hauptproblem?
Das Problem im Frankreichverkehr sind die schlecht bezahlten Rückladungen aus Frankreich, da es leider zu wenig Importladungen gibt. Daher sind die Importladungen etwa 30 bis 35 Prozent schlechter bezahlt als die Exportladungen. Die meisten Rückladungen aus Frankreich liegen bei einem Kilometerpreis von 80 bis 90 Cent und sind eigentlich unrentabel. Letztendlich subventionieren die deutschen Kunden mit ihren Exportpreisen die schlechten französischen Importpreise.

Sind die schlechten Importpreise das einzige Problem?
Nein. Die LKW haben oft lange Standzeiten an den Ladestellen, die niemand vergüten möchte. Unserer Meinung nach bräuchten wir ein einheitliches Gesetz, in dem die Standzeiten innerhalb der EU geregelt werden. Solange die Importpreise unrentabel bleiben und die Standzeiten selten vergütet werden, ist auf Dauer der Frankreichverkehr nicht mehr lukrativ und bietet wenig Perspektiven.

Das Interview führte VerkehrsRundschau-Mitarbeiter Alexander Heintze.

Mehr zur aktuellen Lage Frankreichs lesen Sie in der aktuellen VerkehrsRundschau 48/2014, die am am 28. November erschienen ist.

-- Anzeige --
-- Anzeige --

HASHTAG


#Frankreich

-- Anzeige --

MEISTGELESEN


-- Anzeige --

STELLENANGEBOTE


-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.