Paris. Die französische Regierung hat einen Hilfsfonds in Höhe von 40 Millionen Euro eingerichtet, mit dem heimische Unternehmen gefördert werden sollen, die im Bahnbereich aktiv sind. Unterstützt wird der Fonds von der staatlichen Investitionsbank BPI France sowie den Hauptakteuren des Bahnsektors Alstom, Bombardier, der Staatsbahn SNCF und dem Pariser Nahverkehrsunternehmen RATP.
Mit dem Geld sollen 150 Unternehmen mit insgesamt 84. 000 Beschäftigten gefördert werden. Sie kommen zusammen auf einen Jahresumsatz von über vier Milliarden Euro. Der Fonds wird sich jeweils als Minderheitsaktionär mit Zuwendungen zwischen einer und vier Millionen Euro engagieren, um Änderungen im Bereich der Aktionärszusammensetzung zu begleiten oder die Eigenkapitaldecke zu erhöhen, mit dem Ziel, technische Innovationen zu finanzieren oder die Exportkapazität der Unternehmen zu stärken.
Der letztgenannte Punkt steht für die meisten von ihnen im Vordergrund, denn der französische Markt bietet auf kurze Sicht kaum Entwicklungsperspektiven, kommentiert die Pariser Les Echos den Fonds. Zwar könne man mittelfristig im Zuge der geplanten Ausweitung des Pariser U-Bahn-Netzes in den umliegenden Großraum hinein neue Aufträge erwarten, ebenso seitens neuer SNCF-Konkurrenten, erklärte für den Fachverband Fédération des industries ferroviaires deren Generaldelegierter Jean-Pierre Audoux, aber all dies werde erst in ein paar Jahren spruchreif und bis dahin müssten sich die Unternehmen auf anderen Märkten umtun.
Hier böten sich vor allem Russland und die daran angrenzenden Länder an: „Der Markt ist gigantisch und die Franzosen geniessen dort einen sehr guten Ruf.“ Ein schönes Potenzial gebe es ferner im Nahen und Mittleren Osten. Klar sei aber auch, dass in allen drei genannten Regionen die Konkurrenz nicht schlafe, sondern noch nie zuvor so intensiv gewesen ei wie gegenwärtig, dämpfte der Verbandsvertreter allzu voreilige Erwartungen. (jb)