Alkmaar. Die zwanzig größten Containerreedereien verloren zwischen 2008 und 2012 zusammen 1,3 Milliarden US-Dollar (955 Millionen Euro). Die holländische Agentur Dynamar schreibt dies einer größeren Instabilität im Markt aber auch der Schaffung des Shanghai Containerised Freight Index (SCFI) zu.
In einem Bericht über die 25 größten Containerreedereien stellt das Unternehmen vor allem drei Ereignisse in den Mittelpunkt, die den Reedereien schwer zu schaffen machten: Der Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Bros im September 2008 und der folgende globale ökonomische Kollaps, das Verbot des Far East Freight Conference-Systems durch die EU im Oktober 2008 und die Schaffung des SCFI. „Obwohl in 2009 die Schrumpfung des globalen Containerhandels um zehn Prozent in 2010 durch eine elfprozentige Expansion wettgemacht wurde, hat sich die Unbeständigkeit der Tarife in der Industrie festgesetzt.“
Transparenz bei Frachtraten drückt Niveau
Die SCFI-Raten wurden „breit publiziert und schafften eine neue Transparenz und damit ein neues Bewusstseinsniveau. Schon bald wurde er daher zu einem neuen Richtwert, den Versender/Warenempfänger für die Tarife wöchentlich zugrundelegten.“ Dynamar führt fort: „Damit hatten sich Indices, die auf Kassakursen basierten, als führende Indikatoren für die Vertragstarife etabliert. Dies verschlimmerte sich noch durch kürzere ökonomische Zyklen.“ Viele der 25 Spitzenreedereien folgten der dänischen Maersk Line und reduzierten die Kosten bzw. setzten treibstoffärmere sowie effizientere Schiffe ein.
Meist wurden diese Schiffe auf den Europa-Ferne Osten-Linien in Dienst gestellt. 17 der 25 befragten Reedereien nutzten dort treibstoffarme Containerschiffe. Ein Index, bei dem Dynamar Kapazität zur Ladung in Relation setzt, zeigt, dass die Containerschiffkapazität seit 2005 schneller gewachsen ist, als das Gesamtvolumen für volle Container. Die große Zahl der eingeführten Neubauten habe zu dieser Situation beigetragen. (rup)