Wiesbaden. Die Frachtraten bei allen Verkehrsträgern haben sich im dritten Quartal 2013 kaum verändert im Vergleich zum Vorquartal. Das geht aus den neuesten Zahlen hervor, die das Statistische Bundesamt (Destatis) heute veröffentlicht hat.
So hat sich der Index für den Straßengüterverkehr minimal um 0,28 Prozent von 105,6 Punkte (zweites Quartal 2013) auf 105,9 Punkte (drittes Quartal 2013) verbessert. Im Nahverkehr (bis 50 Kilometer) und im Binnenfernverkehr (bis 150 Kilometer) sind die Preise sogar leicht rückläufig gewesen. Im Regionalverkehr (51 bis 150 Kilometer) gab es ein minimales Plus. Überraschend die Entwicklung im hart umkämpften grenzüberschreitenden Verkehr: Dort entwickeln sich die Frachtraten in der Regel unterdurchschnittlich im Vergleich zu den anderen Segmenten. Das ist im dritten Quartal jedoch nicht der Fall gewesen: Mit einem Plus von 0,29 Prozent hat sich dort der LKW-Frachtraum sogar am stärksten verteuert.
Parallele Entwicklung zum VerkehrsRundschau-Index
Die Entwicklung der Destatis-Frachtraten läuft annähernd parallel zu der des VerkehrsRundschau-Index, der von BearingPoint unterstützt wird. Auch beim VR-Index war im dritten Quartal 2013 eine dämpfende Entwicklung zu beobachten: Die Preise waren um 0,65 Prozent rückläufig. Zu berücksichtigen ist dabei, dass im VR-Index keine grenzüberschreitenden Transporte einfließen. Würde man bei den Destatis-Zahlen für den Straßengüterverkehr die Entwicklung der grenzüberschreitenden Verkehre herausrechnen, kann man davon ausgehen, dass der Destatis-Index im dritten Quartal allenfalls konstant geblieben, womöglich sogar ebenfalls leicht gesunken wäre.
Auch bei den anderen Verkehrsträgern haben sich die Preise im dritten Quartal kaum verändert. Im Schienengüterverkehr stagnierte der Index bei 108,4 Punkte. In der See- und Küstenschifffahrt war ebenfalls kaum eine Bewegung erkennbar (von 130,2 Punkte auf 130,4 Punkte). Am stärksten haben sich noch die Entgelte in der Luftfracht verändert: Der Index stieg von 143,6 Punkte um 1,3 Prozent auf 145,5 Punkte.
Transporte auf der Schiene sind am teuersten geworden
Beim Vergleich mit dem Vorjahresquartal fällt auf, dass sich der Schienengüterverkehr am stärksten verteuert hat (+2,8 Prozent). Die Luftfrachtunternehmen konnten immerhin noch eine Erhöhung von 2,4 Prozent durchsetzen. Im Straßengüterverkehr hingegen mussten sich die Fuhrbetriebe mit einer Preissteigerung von 0,9 Prozent zufrieden geben. Den Reedereien ging es noch schlechter: In der See- und Küstenschifffahrt stand ein Minus von 2,8 Prozent zu Buche.
Hinweis: Wer die absoluten Indexwerte vergleicht mit denen von vor drei Monaten wird deutlich niedrigere Werte feststellen. Das hängt damit zusammen, dass Destatis den Index auf ein neues Basisjahr umgestellt hat. Das neue Basisjahr ist jetzt 2010 und nicht mehr 2006. (cd)