Berlin. Die FDP fordert ein zukunftssicheres Konzept für das verlustreiche Gütergeschäft der Deutschen Bahn. „Die wirtschaftliche Schwäche der DB Cargo AG belastet den Konzern zunehmend”, kritisierte die Bundestagsfraktion. Eine Stärkung des Geschäftsfelds sei notwendig, gute Umsätze dafür essenziell. „Eigentlich müsste Cargo Gewinn machen”, sagte der FDP-Verkehrspolitiker Christian Jung der Deutschen Presse-Agentur. Europaweit wachse der Güterverkehr. Probleme beim Verladen und Verspätungen führten jedoch zu wachsender Unzufriedenheit bei den Kunden der Bahn.
FDP verlangt detailliert Auskunft
In einer Anfrage verlangt die FDP-Fraktion von der Bundesregierung detailliert Auskunft über Geschäftszahlen, Ausrüstung und Konzept der staatlichen Güterbahn. „Wenn DB Cargo nicht ordentlich funktioniert, funktioniert Schienengüterverkehr in ganz Europa nicht richtig”, warnte Jung.
Als einziges Geschäftsfeld des Staatskonzerns hatte DB Cargo auch im vergangenen Jahr im laufenden Geschäft Verluste eingefahren. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern lag bei minus 190 Millionen Euro. Es fiel damit 100 Millionen Euro schwächer aus als im Vorjahr, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, den die Bahn am Donnerstag vorgestellt hatte.
Dabei waren im vergangenen Jahr sogar die Trassenpreise gesenkt worden, eine Gebühr für die Nutzung der Schienen. Das soll mehr Güter von der Straße auf die Schiene bringen. Tatsächlich aber wuchs 2018 der Gütertransport per Lkw in Deutschland laut Bahn-Geschäftsbericht stärker als der per Bahn.
Mit rund 256 Millionen Tonnen transportierte Europas größte Güterbahn knapp sechs Prozent weniger Güter als im Vorjahr - noch zu Beginn dieses Jahrzehnts waren es mehr als 400 Millionen Tonnen gewesen. Auch der Umsatz und die Kundenzufriedenheit gingen 2018 zurück.
Der zuständige Vorstand Alexander Doll sagte bei der Vorstellung der Zahlen: „Wir wollen mehr Verkehr, mehr Menge auf die Schiene bringen.” Dafür habe die Bahn im vergangenen Jahr massiv in Loks, Güterwagen und Mitarbeiter investiert. „Die Effekte kommen natürlich erst nach einer gewissen Zeit zum Tragen.” (dpa)