Paris. Die Idee extrem schneller Züge, Bahnfracht inbegriffen, hat in Frankreich der Unternehmer Emeuric Gleizes jetzt unter dem Namen Spacetrain neu aufgelegt. Das System arbeitet mit elektro-magnetischer Aufhängung und funktioniert auf einer einspurigen T-förmigen Schiene wie der deutsche Vorläufer Transrapid.
Für die Konstruktion der Spacetrain-Wagen werden ausschließlich Kohlefasern verwendet. Luftkissen halten sie auf der Schiene. Die Luftkissen erhalten ihre Energie durch Brennstoff-Batterien, die oben auf dem Dach des Zuges montiert sind. Die Durchschnittgeschwindigkeit der Züge wird aktuell mit 540 km/h angegeben. Sie soll aber in sechs Jahren bis zu 740 km/h und mehr erreichen, heißt es auf der Internetseite des Projekts. Für den Transport von Containern hat das Unternehmen Gleizes spezielle Konvoi-Formationen entwickelt.
Zweieinhalb Mal günstiger als traditionelle Schienenzüge soll der Spacetrain sein. Als Energie für den Antrieb soll auch Bioethanol verwendet werden können. Auf dem Mitte Juni in Bourget stattfindenden Internationalen Luft- und Raumfahrtsalon soll der neue entwickelte Zug vorgestellt werden. Derzeit jedoch sucht das Start-up noch Partnern aus der Industrie sowie nach Finanziers für die notwendige Zurüstung einer Versuchsstrecke, die nahe der Stadt Saran im Departement Loiret, südlich von Paris, geplant ist. Auf ihr sollen die ersten funktionsfähigen Prototypen erprobt werden. Mit den ersten Tests wird bei Spacetrain Ende 2020 gerechnet. (jb)