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EU: Schengen soll bis Ende 2016 wieder funktionieren

04.03.2016 14:43 Uhr
EU: Schengen soll bis Ende 2016 wieder funktionieren
Auch an der Autobahn A 3 kurz hinter der deutsch-österreichischen Grenze sollen Kontrollen nach dem Wunsch der EU-Kommission bis Jahresende nicht mehr notwendig seien
© Foto: Picture Alliance/dpa/Armin Weigel

Die Kommission hofft, dass interne Grenzkontrollen wegen der Flüchtlingskrise bis zum Jahresende wieder aufgehoben werden. Bedingung dafür sei ein besserer Schutz der Außengrenzen.

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Brüssel. Die Kontrollen im eigentlich reisefreien Schengen-Raum sollen nach dem Willen der EU-Kommission vor Jahresende wieder aufgehoben werden. Voraussetzung dafür ist allerdings ein besserer Grenzschutz. „Wir können keine Freizügigkeit im Inneren haben, wenn wir es nicht schaffen, unsere Außengrenzen wirksam zu kontrollieren“, sagte EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos am Freitag in Brüssel.

Die EU-Kommission bestätigte damit einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ vom Donnerstag. Brüssel geht davon aus, dass die geplante europäische Grenz- und Küstenwache ab spätestens August zum Einsatz kommt. Spätestens im September soll sie dann voll einsatzfähig sein. Die Kosten einer Wiedereinführung der Grenzkontrollen zwischen allen Schengen-Staaten beziffert die Behörde mit jährlich zwischen 5 und 18 Milliarden Euro.

Derzeit kontrollieren Deutschland und sechs weitere der 26 Staaten des Schengen-Raums ihre Grenzen, Frankreich begründet dies allerdings nicht mit der Flüchtlingskrise sondern mit der Situation nach den Terroranschlägen von Paris. Unter Kontrollen leidet vor allem der Güterverkehr, in Deutschland und anderen Staaten könnten mehr als 500 Millionen an Zusatzkosten pro Jahr entstehen.

EU-Kommissar lobt die Türkei

Falls sich die Lage in Griechenland nicht verbessere, müsse sie im Mai aber die Genehmigung der Grenzkontrollen im Schengen-Raum auf bis zu zwei Jahre vorschlagen, kündigte die EU-Kommission an. Das sei aber nicht als Ultimatum für einen Rauswurf aus dem Schengen-Raum zu verstehen. „Weder die Türkei noch Griechenland sind Wurzeln des Problems“, unterstrich Avramopoulos.

Für den Schlüsselpartner Türkei fand Avramopoulos viele lobende Worte. Seine Behörde bescheinigt dem Land Fortschritte auf dem Weg zum visafreien Reisen für türkische Bürger möglicherweise schon im Oktober. „Ich will die sichtbaren Fortschritte loben, die unsere Partner gemacht haben“, sagte er mit Blick auf die Vereinbarungen in der Flüchtlingskrise. So hat das Land beispielsweise den Arbeitsmarkt für Flüchtlinge und die Bildungsangebote für Kinder verbessert.

Vom EU-Türkei-Gipfel am Montag erwartet Avramopoulos Entschlüsse, die Flüchtlingsumverteilung aus Griechenland und Italien in den kommenden Tagen und Wochen innerhalb Europas „massiv zu beschleunigen“. Auch bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus Nicht-EU-Staaten solle Europa vorankommen. „Alles, was wir in den vergangenen 60 Jahren erreicht haben, steht auf dem Spiel“, warnte er. (dpa/ag)

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