Bern. Der Schweizer Gotthard-Straßentunnel soll um eine zweite Röhre erweitert werden. Die Eidgenossen stimmten bei einer Volksabstimmung am Sonntag mit einer Mehrheit von 58 Prozent für das von Umweltschützern bekämpfte Projekt. Die zweite Röhre ist Voraussetzung für eine umfassende Sanierung des 36 Jahre alten und 17 Kilometer langen Tunnels. Später sollen die beiden Röhren für je eine Fahrtrichtung genutzt werden.
Das milliardenschwere Projekt werde zur Verdoppelung der Zahl der Lastwagen und der Schadstoffe führen und es stehe einer Verlagerung des Transitgüterverkehrs auf die Schiene entgegen, hatten die Gegner argumentiert. Nach der voraussichtlichen Fertigstellung im Jahr 2030 wird der Verkehr durch einen Tunnel in den Süden und durch einen Tunnel in den Norden rauschen.
Die Verfassung verbietet, die Kapazität der Transitstraßen im Alpengebiet zu erhöhen. Deshalb steht im Gesetz für den Bau der zweiten Röhre, dass pro Fahrtrichtung nur eine der zwei Spuren betrieben werden darf. Die Gegner glauben, diese Vorgabe werde nicht von Dauer sein. (dpa)