Brüssel. Die EU-Kommission wirft der belgischen Fluggesellschaft Brussels Airlines und der TAP Portugal unfaire Geschäftspraktiken vor. Auf der Sache nach Beweisen haben Fahnder bei Razzien die Büros der Unternehmen in Belgien und Portugal durchsucht, teilte die EU-Kommission am Montag in Brüssel mit. Der Verdacht lautet, dass die Fluggesellschaften beim Ticketverkauf für gemeinsam angebotene Linien (Code-sharing-Flüge) die Preise abgesprochen und künstlich hochgehalten haben. Betroffen seien Linienflüge zwischen Belgien und Portugal.
Die EU-Kommission sprach vom Verdacht der "betrügerischen Absprachen". Beide Fluggesellschaften fliegen gemeinsame Ziele an und sollten auf diesen Linien eigentlich miteinander in Wettbewerb stehen. Code-Sharing-Flüge helfen Airlines, die Verwaltungskosten zu senken. Die Durchsuchungen fanden bereits am vergangenen Dienstag (13. Dezember) statt.
Falls die EU-Wettbewerbshüter später ein förmliches Kartellverfahren eröffnen sollten, drohen den beteiligten Unternehmen Bußgelder von bis zu zehn Prozent eines Jahresumsatzes. Preis- und Marktabsprachen zum Schaden von Verbrauchern und Kunden sind in der EU streng verboten. Die Durchsuchungen seien ein erster Schritt und sagten noch nichts über die tatsächliche Schuld der Unternehmen aus, betonte die EU-Behörde. Eine Frist für den Abschluss des Falls gebe es nicht. (dpa)