München. Der Sicherheitsdienstleister Dekra strebt den Status eines lizensierten Validierers an. „Wir haben beim zuständigen Luftfahrt-Bundesamt (LBA) unsere Interessenbekundung eingereicht“, sagt Annette Wiedemann, die Leiterin von Dekra Aviation. Voraussetzung für die Erlangung dieses Status ist ein intensives Trainingsprogramm durch Fachleute des Luftfahrtverbandes IATA und die amtliche Zulassung durch die nationale Luftfahrt-Aufsichtsbehörde, wie im Falle Deutschlands das LBA.
Mit Erlangung dieser Berechtigung könnte die Dekra im Auftrag der Bundesrepublik Sicherheitsüberprüfungen von Luftfrachtprozessen an Flughäfen machen, die von der EU als unsicher und risikoreich für die Verladung von Cargosendungen klassifiziert worden sind. Diese Aufgabe hatte sich zuvor der Staat vorbehalten, sie jedoch praktisch bisher nie erkennbar umgesetzt. Die offizielle Liste dieser als riskant eingestuften Airports ist geheim, doch gehören nach Information der VerkehrsRundschau dazu Plätze wie etwa Aden im Jemen, Lahore in Pakistan, Luanda in Angola oder Monrovia in Liberia.
Unklar ist aktuell noch, wie die Einsätze finanziert und mit welchen Kompetenzen Validierer ausgestattet werden, die im Auftrag der Bundesrepublik die Sicherheitschecks auf Flughäfen in Drittstaaten künftig vornehmen. Klar ist hingegen, dass Validierer nicht berechtigt sind, reglementierte Beauftragte oder bekannte Versender zuzulassen. Diese hoheitliche Aufgabe behält sich das LBA vor. Anders ist das in Frankreich oder Österreich geregelt, wo staatlich lizensierte private Validierer auch diese Tätigkeiten ausüben können. (hs)