Berlin. Die Infrastrukturtochter der Deutschen Bahn, DB Netz ist am Mittwoch dem europäischen Schienengüterverkehrskorridor Orient/East–Med beigetreten. Für grenzüberschreitende Gütertransporte auf der Schiene entsteht damit nach Konzernangaben eine rund 9000 Kilometer lange Verkehrsachse, die sich von der Nord- und Ostsee bis zur Ägäis und zum Schwarzen Meer erstreckt.
„Durch den Beitritt zum RFC Orient/East–Med bindet sich die DB Netz enger an logistische Wachstumsrouten nach Zentraleuropa und Asien an“, erläuterte Oliver Sellnick, Leiter Europäisches Korridormanagement. Ziel der Infrastrukturbetreiber auf dem Rail Freight Corridor ist es demnach, derzeit noch bestehende Grenzhemmnisse zu beseitigen und verlässliche, harmonisierte Transportdienstleistungen anzubieten. Damit werde der Schienengüterverkehr über Europa hinaus weiter gestärkt, hieß es.
Die Route führt künftig von den großen deutschen Seehäfen über die Elbtalbahn nach Tschechien, die Slowakei, Österreich, Ungarn, Rumänien sowie an die bulgarisch-türkische Grenze und bis nach Athen. Der zweitgrößte Grenzübergang der DB Netz in Bad Schandau/Děčín könnte so weiter an Bedeutung gewinnen. Bereits heute passieren hier täglich rund 100 Güterzüge die Landesgrenze – die Tendenz ist steigend.
Nördlich von Prag nutzen der RFC Orient/East–Med und der RFC North Sea–Baltic die gleichen Streckenabschnitte. Die Trassen werden vom Corridor-One Stop Shop (C-OSS) des Korridors North Sea–Baltic, der von der DB Netz geleitet wird, federführend vergeben. Dies bietet für die Eisenbahnunternehmen laut dem Konzern den Vorteil einer effizienten Planung aus einer Hand. Für das Fahrplanjahr 2019 sind bereits grenzüberschreitend koordinierte Trassen im Rahmen der Reservekapazität auf den deutschen Strecken im Angebot. (ag)
Weitere Informationen unter: https://fahrweg.dbnetze.com/fahrweg-de/kunden/international