Wien. Der Wiener Hafen bekommt auf seinem Intermodalterminal Wiencont die scharfe Konkurrenz mit dem Terminal Wien Süd zu spüren. Sichtbar wird das am sinkenden Container-Handling im Wiencont-Terminal im vergangenen Jahr. Mit 405.000 umgeschlagenen TEU ging das Geschäft um acht Prozent zurück, was Doris Pulker-Rohrhofer, Geschäftsführerin der Wiener-Hafen-Gruppe, nicht weiter überrascht, zumal die österreichische Wettbewerbsbehörde der geplanten Kooperation zwischen Wiencont als Teil der Wiener-Hafen-Gruppe und dem Terminal Wien Süd einen Strich durch die Rechnung machte und sich beide Akteure nun als Konkurrenten gegenüberstehen. „Diese Rahmenbedingungen sind zwar nicht erfreulich, aber zu akzeptieren“, sagte die Managerin gegenüber der VerkehrsRunschau.
Insgesamt blickt der Wiener Hafen als Österreichs Güterdrehscheibe zufrieden auf 2017 zurück. Allein wasserseitig stieg das Cargo-Volumen im Vorjahr um beinahe sieben Prozent auf mehr als eine Million Tonnen. Im Wiener Hafen sind 100 Unternehmen ansässig, die 5000 Mitarbeiter beschäftigen. Der Hafen mit seinen drei Hafenteilen Freudenau, Lobau und Albern bietet von Umschlag über Lagerei bis zu zahlreichen Value addes Services alles, was die Transportwirtschaft benötigt. In diesem Jahr werden 11 Millionen Euro investiert, darunter in den Bau eines Hochwasserschutztors im Hafen Albern um für Hochwasser auf der Donau gewappnet zu sein.
Zahl der Züge steigern
Der seit Mai agierende neue Wiencont-Geschäftsführer Harald Jony will die Zahl der wöchentlichen 90 Züge in den Terminal auf 100 pushen - mit Hilfe der Überseehäfen, denen an effizienten Hinterlandverbindungen und leistungsfähigen Terminals viel gelegen ist. Mit der Neutralität im Terminalbetrieb und einem „Rundum-Sorglos-Paket“ will Jony Operateure, Bahngesellschaften, aber auch Reeder auf das Wiencont-Terminal locken. (mf)